Besonderes Projekt des Gymnasiums Petershagen mit Austauschschülern / Acht Praktikumsstellen vermittelt

Acht junge Franzosen machen der derzeit Praktika in Petershagen und Minden. Sie werden am Gymnasiusm Petershagen von Lehrerin Claudia Ferenz (links) betreut. Zur Gruppe gehören (v.l.) Sebastien Chapel, Etienne Deroche, Pierric Louet, Emilie Guilleminault, Barbara Bod, Sandra Bonhé, Louis Deroche und Virginie Do.MT-Foto: Uwe Vinke

Von Virginie Do und Uwe Vinke

Petershagen (vd/mt). Der Schüleraustausch am Gymnasium Petershagen geht neue Wege. War im Herbst eine ganze Klasse des Lyc±ee de Chelles in Petershagen, erproben derzeit acht dieser Schüler ihr berufliches Können an der Weser.

Claudia Ferenz, Französisch- Lehrerin am Gymnasium, war nach dem Schüleraustausch von den Deutschkenntnissen der jungen Franzosen begeistert. „Warum sollten sie nicht auch ein dreiwöchiges Praktikum in Deutschland machen können“, erinnert sie sich heute.

Sie fragte in den Betrieben nach, in denen sonst Petershäger Schüler ihre Praktika absolvieren, und fand große Resonanz. „Ursprünglich waren nur zwei Plätze geplant“, berichtet die Lehrerin. Beim Besuch der Petershäger im März in Chelles zeigten sich dann jedoch acht junge Franzosen zum Praktikum in Deutschand bereit.

„Für alle Interessenten haben wir Plätze gefunden“, freut sich Claudia Ferenz und verweist auf Weserland-Klinik, Reisebüro Döring, Bauernhof Korte in Jössen, die Kindergärten Schifferhof in Petershagen sowie Wietersheim und Lahde. In der Lokalredaktion des Mindener Tageblattes absolviert eine junge Französin ein Praktikum.

Sie befragte ihre Mitschüler und Mitschülerinnen für diesen Bericht. Die sieben anderen 17-Jährigen Franzosen berichteten über ihre schöne einmalige Erfahrung und ihr Eindrücke.

Barbara Bod, Sandra Bohn±e, Sebastien Chapel, Etienne Deroche und sein Bruder Louis Deroche, Emilie Guilleminault, Pierric Louet und Virginie Do hatten sich ein Praktikum im Ausland gewünscht. „Das Praktikum in Deutschland ist eine gute Basis für den späteren Beruf“, dachten die Franzosen bereits über Landsgrenzen hinaus.

Sebastien arbeitet auf dem Bauernhof in Jössen. Er befasst sich mit den Tieren, füttert und zu pflegt sie. Außerdem hilft er dabei einige Maschinen zu reparieren. „Es gibt viele Dinge zu tun“, beschreibt er das für ihn interessante Leben auf dem Bauernhof.

Sandra arbeitete in einem Reisebüro in Petershagen. Es hat ihr Spaß gemacht, jedoch war durch ihre Sprache das Aufgabenfeld eingeschränkt. Seit gestern unterstützt sie Virginie Do als Praktikantin beim Mindener Tageblatt. Sandra blickt hinter die Kulissen der Nachrichtenredaktion.

Emilie, Etienne und Pierric arbeiten in Kindergärten. Emilie in Petershagen, Etienne in Wietersheim und Pierric in Lahde. Die drei Jugendlichen spielen gern mit den Kindern und unterhalten sich auch mit den Kleinen, denen der Sprachunterschied nichts ausmacht.

Emilie bereitet im Kindergarten Schifferhof auch das Sommerfest mit vor. Pierric geht mit den Kindern jeden Donnerstag ins Schwimmbad. Etienne will später Lehrer werden und kann so erste Erfahrungen mit Kindern sammeln.

Barbara und Louis arbeiten in der Weserland-Klinik Bad Hopfenberg. Barbara betreut die neue ankommenden Patienten und zeigt ihnen die Zimmer und das Haus. Louis trifft die Patienten in der therapeutischen Abteilung und hilft ihnen bei den verschiedenen Therapien. Hierbei wird auch manches Gespräch geführt.

Eine interessante und gute Erfahrung

Für alle junge Franzosen ist das Praktikum in Deutschland eine interessante und angenehme Erfahrung. „Es ist ein guter Weg die Deutschkenntnisse zu verbessern.“ Zusätzlich können sie Erfahrung in der Arbeitswelt sammeln. Manchmal war die Sprachbarriere jedoch ein Hinderniss. Barbara enttäuscht, aber lachend: „Ich habe nicht Georges Clooney gesehen.“

Die Franzosen sind bei den Gasteltern untergebracht, bei denen sie schon im Herbst wohnten. Nach der Arbeit sind sie in das Familienprogramm eingebunden, machen Sport oder gehen ins Schwimmbad oder den Badesee.

Barbara, Sebastien, Etienne, Louis, Pierric und Virginie fahren am Freitagabend nach Paris zurück. Sandra und Emilie blieben noch bis Mittwoch in Petershagen. Dann beginnt für alle der Urlaub, seit Beginn des Monats sind in Frankreich Ferien.