Vier Politiker und eine Botschaft

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vom 29.03.2014

 

Kandidaten zur Europawahl im Gymnasium / Europäischen Gedanken näher gebracht

Wolfram Bölte (FDP, v.l.), Elmar Brok (CDU), Schulleiter Friedrich Schäpsmeier, Christoph Dolle (SPD) und Theresa Reintke (Bündnisgrüne) diskutierten über verschiedene Themenfelder der Europapolitik. MT-Foto: Carsten Korfesmeyer

Von Carsten Korfesmeyer

Petershagen (mt). Der europäische Geist dürfte sich freuen. Die Schüler des Gymnasiums stellen den Politikern gute Fragen – und auf dem Podium geht es durchaus kontrovers zur Sache.

Der Stadtelternrat hat die Spitzenkandidaten für die Europawahl am 25. Mai zu Gast. Die sind sich zwar in vielen Dingen einig, in manchen aber auch nicht. Besonders Theresa Reintke (Bündnisgrüne) und Elmar Brok (CDU) ecken häufiger an – ganz besonders dann, wenn es um das Verhältnis zu den USA nach dem NSA-Abhörskandal geht.

Während das europaparlamentarische Schwergewicht sein Vertrauen zu den Vereinigten Staaten so oft es geht bekundet, zeigt sich die Grünen-Kandidatin immer wieder skeptisch. Gerne würde sie beispielsweise sehen, dass Edward Snowden in Deutschland Asyl bekommen würde – und auch Christoph Dolle (SPD) teilt die Ansichten Reintkes insoweit, dass die Beziehung zwischen Europa und den USA belastet sei.

90 Minuten läuft die von Schulleiter Friedrich Schäpsmeier moderierte Podiumsdiskussion, in der zwar viel über Spionage, die russische Politik oder die Sicherheitsrisiken aus dem Netz gesprochen wird, jedoch der Schwerpunkt beim europäischen Gedanken oder der Frage einer weiteren EU-Erweiterung liegt. Für Brok ist das derzeit kein Thema. 28 Staaten seien es mittlerweile. „Wir müssen erst einmal dafür sorgen, dass der Laden läuft.“ Dass bei der Thematik über eine EU-Mitgliedschaft der Türkei diskutiert wird, ist längst üblich geworden und: Nach Ansicht der Politiker haben die jüngsten Entwicklungen einen Beitritt erschwert. Die „Tür zu Europa“ sollte aber für die Türkei nicht dauerhaft zugeschlagen werden.

„Man muss Meinungsvielfalt aushalten können“, sagt Wolfram Bölte (FDP), der Europa als eine Wertegemeinschaft sieht. Wie er, setzen auch seine Kollegen auf den Dialog – auch was die Positionen zur Krim-Krise und zur Ukraine betrifft.

Politiker motivieren Schüler zum Wählen

Die vier Politiker sprechen zwar viel über politische Inhalte und Positionen, indirekt senden sie eine gemeinsame Botschaft. Denn sie wecken bei den rund 300 Schülern das Interesse an der Europapolitik – und rufen vor allem zur politischen Mitgestaltung auf. Ohne dass es direkt thematisiert wird, ist der Auftritt von Reintke, Bölte, Dolle und Brok ein wertvoller Beitrag gegen die Politikverdrossenheit.

„Gehen Sie wählen – und wählen Sie einen Demokraten“, sagt Elmar Brok in seinem Schlusswort. Christoph Dolle schlägt ähnliche Töne an und rückt die Bedeutung des gemeinsamen Europas in den Blickpunkt. Für Wolfram Bölte ist die Europapolitik ein „Stück Zukunft“ – und Theresa Reintke möchte als EU-Politikerin den Gemeinschaftsgedanken voranbringen.

Und die jungen Zuhörer, von denen viele am 25. Mai zum ersten Mal wählen gehen, hörten bis zum Schluss gespannt zu. Und das spricht klar für die Veranstaltung.

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