Samba erzählt Geschichten aus dem Alltag

Logo-MTvom 25.01.2006

 

Brasilianischer Tänzer Marcelo Nascimento als Gast bei Latino-Projekttag im Gymnasium / Gemeinsam Tänze entwickelt

Von Ulrich Westermann

Petershagen (Wes). Samba ist Entspannung, Fröhlichkeit und Spaß. Nahezu 50 Schülerinnen und Schüler lernten bei einem Latino-Projekttag im Gymnasium Rhythmus und Lebensfreude dieses brasilianischen Tanzes kennen.

Samba-Rhythmen standen im Mittelpunkt des Programms am Gymnasium. Alle Teilnehmer machten begeistert mit. Foto: Ulrich Westermann

Zu Gast war der brasilianische Tänzer Marcelo Nascimento, der mit seinem Können die Mitwirkenden von der ersten Minute an begeisterte. Die Kontakte waren durch die Leiterin der Tanz-Arbeitsgemeinschaft im Petershäger Gymnasium, Anne Meyer, zustande gekommen. Sie hatte an einer Fortbildungsveranstaltung in Hamburg mit dem brasilianischen Tanzpädagogen teilgenommen.

Mehr Mädchen als Jungen dabei

An dem Projekttag beteiligten sich ehemalige und aktuelle Mitglieder der Tanz-AG sowie Angehörige des von Klaus Merkel geleiteten Instrumentalkurses des Schuljahres 2004/2005. Vertreten waren die Jahrgangsstufen fünf bis 13. Mehr als 40 Mädchen standen drei Jungen gegenüber.

Marcelo Nascimento beeindruckte mit seinem lockeren Auftreten und seinen Tanzdarbietungen. „Er kommt großartig an“, freute sich Anne Meyer.

Der brasilianische Tänzer wurde 1965 in Porto Alegre geboren. Dort besuchte er während seiner Ausbildung verschiedene Sambaschulen. In Porto Alegre gehörte er der afro-brasilianischen Tanzgruppe „Afro Sul“ an.

Seinen Universitätsabschluss als Diplom-Sportlehrer machte er 1987. Seit 1996 ist Nascimento an der Sporthochschule in Köln tätig. 1997 promovierte er in der Fachrichtung Sportdidaktik und Sportpsychologie. Acht Monate des Jahres verbringt er in Europa, den Rest in Brasilien.

„Mein Ziel ist es, dass ihr ein Bewusstsein für das Sambagefühl entwickelt“, unterstrich der Tanzpädagoge bei seiner Vorstellung im PZ des Gymnasiums. Bei der Samba würden Geschichten aus dem Alltag erzählt. Es werde von der Vergangenheit und Zukunft, über Wünsche und Träume gesungen. Samba sei eine Art und Weise, ernste Dinge locker zu nehmen. Dabei gingen die Gedanken vom Alltag ganz weit weg.

Bei der richtigen Didaktik gelinge es schnell, die Menschen für diesen leichtfüßigen Tanz zu motivieren. Bei seiner Arbeit mache er einen Spagat, unterstrich Nascimento. Als Choreograph und Tänzer sei er in verschiedenen brasilianischen Musik- und Tanzgruppen mit international künstlerischem Engagement tätig. Zudem biete er als Sportlehrer und Tanzpädagoge Workshops sowie Tanz- und Fitnesskurse an.

Uralte Traditionen leben in Musik weiter

Die Samba sei untrennbar mit der Geschichte der schwarzen Bevölkerung in Brasilien verknüpft, führte er weiter aus. Uralte Traditionen und Glaubensvorstellungen lebten in den Rhythmen und Melodien bis heute fort. „Die Samba überlebte, weil sie Brücken zwischen den Kulturen bauen und aus Gegensätzen eine neue Einheit schaffen konnte“, machte Tanz-Profi Marcelo Nascimento Deutlich.

Im Verlauf des unterhaltsamen Projekttages wurden in mehreren kleineren Gruppen und mit allen Teilnehmern Tänze mit afro-brasilianischen Elementen entwickelt.

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