Talentierte Jungschauspieler auf der Bühne

Logo-MTvom 06.03.2006

 

Premiere des „Sommernachtstraums“ im Gymnasium bot Schultheater und Chorgesang auf sehr hohem Niveau

Petershagen (hel). Hand auf´s Herz: wer kennt ihn wirklich, den Sommernachtstraum von William Shakespeare, das entzückende Verwirrspiel um die Liebenden Hermia und Lysander, Helena und Demetrius, das Treiben im Elfenwald rund um den Kobold Puck und das Elfenkönigspaar Oberon und Titania?

Text und Fotos von Christian Helming

Wer es auf der Bühne kennen lernen will, der ist gut beraten, eine der folgenden Vorstellungen des Sommernachtstraums im Gymnasium Petershagen zu besuchen. Denn dort erlebte die Komödie mit Musik am Samstag ihre umjubelte Premiere.

Das Stück im Stück boten die Handwerker mit „Pyramus und Thisbe“ (links). Im Elfenwald sind Titania, Oberon, der verzauberte Weber und der Kobold Puck.

Unter der Gesamtleitung von Martin Guth, der die Musik zum Schauspiel schrieb, die von Thomas Wirtz um Chorsätze bereichert wurde, sangen und spielten die Theater- und die Theatermusik-AG, der Schulchor des Gymnasiums Petershagen sowie der Kinder- und Jugendchor Tookula. Und das auf einem für Laienmusiker und -darsteller beachtlichen Niveau.

Denn das Stück wartet mit nahezu einem Dutzend fast gleichwertiger Sprechrollen auf, die durch die Bank hervorragend besetzt waren. Kein einzelner der Akteure ist hervorzuheben, auch wenn bei dem ein oder anderen schon ein außergewöhnlich großes schauspielerisches Talent aufblitzte.

Mit solchen Talenten darf bei einer Schulaufführung nicht unbedingt gerechnet werden, wenngleich man solches Niveau von anderen Aufführungen in Petershagen kennt und sich wieder erhoffte. Stellvertretend für die gute Leistung aller Akteure sind die Leiter der Theater-AG, Kristina Voß und Rainer Hoock zu nennen, die die jungen Talente zu solchen Leistungen motivieren.

Zum Stück: Egeus klagt Theseus, dem Herzog von Athen, der sich auf seine Hochzeit mit Hyppolyta vorbereitet, dass seine Tochter Hermia nicht den von ihm erwählten Demetrius zum Mann nehmen will, sondern Lysander liebt. Hermia und Lysander fliehen daraufhin, verfolgt von Demetrius und Helena, die wiederum Demetrius liebt, in den nahen Elfenwald, in dem ein Ehekrieg zwischen Oberon und Titania tobt. Und in dem ein paar wackere Handwerker das Stück „Pyramus und Thisbe“ proben, das sie zur Vermählung von Theseus aufführen wollen.

Zauber soll den Liebenden helfen

Von Oberon beauftragt, soll der Kobold Puck mit einem Zauber den Liebenden helfen, stiftet aber nur noch mehr Verwirrung. Am Ende findet jeder den Richtigen, auch die zerstrittenen Oberon und Titania sind wieder versöhnt und es kommt zur abschließenden Aufführung des von den Handwerkern eingeübten Stückes, das den komödiantischen Höhepunkt des Abends darstellte und einen ausgelassen-furiosen Schlusspunkt setzte.

Dass die Aufführung vom Premierenpublikum begeistert aufgenommen wurde, war in erster Linie den darstellerisch-sängerischen und den musikalischen Leistungen sowie den eingängigen, auf die Besetzung „seines“ Ensembles zugeschnittenen Musiken Martin Guths geschuldet. Aber auch auf allen anderen Ebenen wusste die Komödie zu überzeugen: phantasievolle, aufwendige Kostüme, die den Zuschauer in den Elfenwald entführten; ein sparsames, aber effektvolles Bühnenbild, das, durch wenige Handgriffe zwischen den Akten verändert, alles Nötige andeutete, sehr gute maskenbildnerische Arbeit und nicht zuletzt stimmungsvolle Tanzeinlagen.

Nicht weniger als 200 Mitwirkende vor und hinter den Kulissen trugen zum Erfolg dieser Produktion bei. Dadurch wird der Petershäger Sommernachtstraum auch zu einem Lehrstück, wie künstlerisches Engagement, menschliches Miteinander und die Hingabe an eine große Idee dazu imstande sind, Außergewöhnliches zu erreichen, wenn ein jeder das ihm gegebene Talent in das Ganze einbringt. Und wenn die Schule das Talent des Einzelnen, sei es künstlerischer, technischer, organisatorischer oder handwerklicher Natur, derart erkennt und fördert.

Weitere Aufführungen im Gymnasiums Petershagen am 8., 10. und 11. März um 19.30 Uhr und am 19. März um 17 Uhr; Zusatzvorstellung am 31. März um 19.30 im Stadttheater Minden.

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