„Riga. Deportationen – Tatorte – Erinnerungskultur“, so heißt die Wanderausstellung des RIGA-KOMITEE, die für vier Wochen im PZ unserer Schule zu sehen war. Jeder war eingeladen, sich – ob im Geschichtsunterricht oder individuell – mit der besonderen Thematik auseinanderzusetzen.
Die Ausstellung erinnert an das Schicksal jüdischer Bürgerinnen und Bürger, die in den Jahren 1941 und 1942 aus deutschen Städten in das vom nationalsozialistischen Deutschland besetzte Riga deportiert wurden. Unter diesen befanden sich auch 14 Jüdinnen und Juden aus Petershagen, die vom Bielefelder Bahnhof aus nach Lettland verschleppt wurden. Zwei von ihnen überlebten und kamen am Kriegsende nach Petershagen zurück. Weiter zeigt die Ausstellung die Tatorte des Holocaust in und um Riga sowie heutige Erinnerungsorte in Deutschland.
Das Thema „Zweiter Weltkrieg – Vernichtungskrieg und Holocaust“ beschäftigt alle Schülerinnen und Schüler der J9, nicht zuletzt durch ihren Besuch in der Alten Synagoge in Petershagen. Einen besonderen Bezug dürften aber die Schülerinnen und Schüler des Differenzierungskurses gehabt haben. Sie lernten im Unterricht den autobiographischen Bericht „Dank meiner Mutter“ von Schoschana Rabinovici kennen, in dem deren Geschichte erzählt wird. Suzie Weksler, so der Mädchenname der Autorin, wurde u.a. in das Konzentrationslager „Kaiserwald“ nahe Riga deportiert.
Neben der geplanten Gedenkstättenfahrt nach Auschwitz und Krakau im August diesen Jahres wird sich der Differenzierungskurs „Religion / Geschichte“ auch mit den deportierten jüdischen Petershägern beschäftigen und damit einen eigenen Beitrag zur Erinnerungsarbeit leisten.
Ein herzlicher Dank gilt dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V., der unserer Schule die Wanderausstellung kostenlos zur Verfügung gestellt hat.