Die Tür in der Berliner Mauer

Am 20. März hatte der Leistungskurs Geschichte von Herrn Rosenbohm (Q2) Besuch von einem Zeitzeugen. Hans-Joachim Mohr ist in der DDR aufgewachsen und lebt bis heute in Magdeburg. In einem anschaulichen Vortrag brachte er den Schülerinnen und Schülern Leben und Alltag in der von der SED beherrschten DDR näher. Zu diesem Zweck hatte er auch zahlreiche Dokumente und Alltagsgegenstände mitgebracht, z.B. einen alten Motorradhelm aus Plastik, seinen Dienstausweis aus seiner Zeit bei der Nationalen Volksarmee sowie viele Fotos. Besonders beeindruckend waren seine Schilderungen seiner Zeit als Grenzschützer an der Berliner Mauer. Dort war er als Wehrdienstleistender eingesetzt. So erzählte er den staunenden Schülerinnen und Schülern, dass es in der Mauer eine kleine Tür gegeben habe. Diese sei von den Grenzposten zu öffnen gewesen, wenn im Westen jemand klingelte. Eingerichtet worden sei dieses System, da es Westberliner gegeben habe, die Grundbesitz im Osten der Stadt ihr Eigen nannten, meist kleine Gartenparzellen, die dann am Wochenende zum Entspannen „im Grünen“ aufgesucht wurden. Aber auch seine Kindheitserinnerungen an die sogenannten Intershops waren beeindruckend. Als Kind sei er in diese mit Westwaren ausgestatteten Ostläden gegangen, um den Geruch der frischen Waren aus dem Westen, die für normale DDR-Bürger unerschwinglich waren, aufzunehmen. So etwas steht in keinem Schulbuch. Der Kurs dankte Herrn Mohr mit lang anhaltendem Applaus.

Autor: Nils Rosenbohm