COR de Maria Valls und das Gymnasium Petershagen feiern gelungene Begegnungswoche

Petershagen – Nach einer zehnjährigen Pause wurde der deutsch-katalanische Schüleraustausch zwischen dem Gymnasium Petershagen und der Schule COR de Maria aus Valls in Katalonien endlich wieder in die Tat umgesetzt. Zwischenzeitlich hatte der Kontakt nur digital über E-Mail-Projekte und Videokonferenzen Bestand – nun trafen sich die Schülerinnen und Schüler endlich wieder persönlich. Vom 31. März bis zum 7. April waren 16 katalanische Jugendliche mit zwei Lehrerinnen zu Gast in Petershagen – und die Freude über das Wiedersehen war auf beiden Seiten groß.

Der Zeitpunkt für den Austausch hätte passender nicht sein können: Zeitgleich fand am Gymnasium Petershagen die Projektwoche unter dem Motto „100 Jahre GymPet und noch viel mehr“ statt. In diesem Rahmen setzten sich die Schülerinnen und Schüler mit der Geschichte, Gegenwart und Zukunft der Schule auseinander. Auch die katalanischen Gäste beteiligten sich aktiv an den Projekten in Gruppen. Gemeinsam mit deutschen Mitschülerinnen und Mitschülern nahmen sie an einem Vortrag der Geschichts-AG unter der Leitung von Frau Tschöpe teil. Die katalanischen Gäste hatten sich bereits in der Heimat auf das Thema „Schule von gestern“ vorbereitet, zum Beispiel durch Interviews mit ihren Großeltern. Die Ergebnisse konnten sich sehen lassen: von klassischen Präsentationen über gefilmte Interviews bis hin zu kreativen Formaten war alles dabei.

Die gesamte Projektarbeit fand auf Englisch statt – ein weiterer Beweis dafür, wie wichtig Sprachkompetenz im internationalen Austausch ist.

Insgesamt waren 34 Schülerinnen und Schüler sowie sechs Kolleginnen direkt in den Austausch eingebunden. Unterstützt wurde das Projekt von zahlreichen weiteren Kolleginnen und Kollegen – nicht nur aus der Fachschaft Englisch, sondern aus dem gesamten Kollegium. Der Austausch war ein echtes Gemeinschaftsprojekt der Schulgemeinschaft.

Organisiert und begleitet wurde der Austausch von Mareile Verhoeven, Petra Linnemann, Kristina Voß und Martina Wrachtrup, die mit viel Engagement und Herzblut für einen reibungslosen Ablauf und eine gelungene Woche sorgten.

Neben der Projektarbeit erwartete die Gäste ein abwechslungsreiches Programm: Am Dienstag erkundeten die Schülerinnen und Schüler die Stadt Petershagen im Rahmen einer Stadtrallye. Dabei besuchten sie unter anderem die Kirche mit dem geöffneten Kirchturm, die Synagoge – ermöglicht durch Mira Witt –, das alte Amtsgericht und viele weitere historische Orte. Der Nachmittag stand zur freien Verfügung in den Gastfamilien.

Am Mittwoch ging es nach Minden. Dort standen zwei Führungen durch den historischen Stadtkern auf dem Plan sowie Freizeit in Kleingruppen. Auch das Kaiser-Wilhelm-Denkmal wurde besucht. Am Donnerstag führte ein Tagesausflug die Gruppe nach Berlin.

Dort standen die East Side Gallery, der Bundestag sowie ein Spaziergang vom Alexanderplatz bis zum Brandenburger Tor auf dem Programm – mit genügend Zeit zur eigenen Erkundung. Dank direkter Zugverbindung war die Hauptstadt bequem und schnell erreichbar.

Der Freitag war dem Abschluss der Projektarbeit und einem besonderen Highlight gewidmet: dem Glasmuseum Gernheim. Der Besuch war ein ausdrücklicher Wunsch der katalanischen Gäste. Die Führung auf Englisch sowie die Glasbläservorführung hinterließen bei allen einen bleibenden Eindruck.

Am Samstag verbrachten die Gäste den Tag individuell in den Familien. Am Sonntag kamen alle noch einmal zusammen – zum Kegeln im Hotel Mohrhoff. Für viele der katalanischen Jugendlichen war dies eine ganz neue Erfahrung. Im Anschluss ging es gemeinsam zu Fuß zum Gymnasium, wo die Trachtengruppe aus Röcke in Bückeburger Tracht wartete. Neben der Präsentation ihrer traditionellen Kleidung begeisterten sie mit Tänzen – und bezogen die Schülerinnen und Schüler gleich mit ein. Angeregt von dieser Darbietung zeigten die katalanischen Jugendlichen im Gegenzug einen ihrer traditionellen Tänze.

Den Abschluss der Austausch-Woche bildete ein bunter Abend im Schulkeller. Für die musikalische Gestaltung sorgten Mathis Klenke und Fiete Hahne aus der Technik-AG, die als DJs für die passende Stimmung sorgten. Das Mitbring-Buffet bot kulinarische Vielfalt, und auf der Tanzfläche herrschte ausgelassene Stimmung. Gemeinsam wurde gefeiert, getanzt und gelacht – ein gelungener Ausklang einer ereignisreichen Woche.

Bevor es am Montag zum Flughafen ging, nahmen die Gäste noch am Unterricht teil und es wurde eine gemeinsame Evaluation durchgeführt. Nach dem Mittagessen in der Mensa hieß es dann: Abschied nehmen.

Eine besonders herzliche Anekdote ereignete sich am letzten Tag des Austauschs: Die Schülerinnen und Schüler des Abiturjahrgangs verabschiedeten die katalanischen Gäste im Rahmen ihrer Motto-Woche mit Musik, guter Laune und einer stimmungsvollen La-Ola-Welle – ein bewegender Moment, der den Gästen sicher noch lange in Erinnerung bleiben wird.

Der Austausch war ein voller Erfolg – und machte Lust auf mehr. Bereits jetzt ist ein erneutes Treffen im Jahr 2027 geplant, idealerweise soll der Austausch langfristig im Zweijahresrhythmus stattfinden. Die Begeisterung und Herzlichkeit, die während der Woche zu spüren waren, lassen keinen Zweifel: Der deutsch-katalanische Schüleraustausch ist wieder lebendig – und wie wichtig solche persönlichen Begegnungen sind, hat diese Woche eindrucksvoll gezeigt.

Doch das war nur der erste Teil des Austauschs: Der Gegenbesuch der deutschen Schülergruppe in Valls fand vom 12. bis 18. Mai statt. Auch dort wurden die Begegnungen weitergeführt und die Freundschaften vertieft, die in Petershagen begonnen haben. – Hier gehts zum Artikel.

Autorin: Mareile Verhoeven