Hanna Brandt berichet von drei Wochen Schüleraustausch in New Mexico / Auch Weißes Haus besichtigt

Von Maren Rommelmann und Hanna Brandt Gymnasium Petershagen, 9b

Petershagen (zt). Um in ein völlig anderes Leben einzutauchen, bietet das Städtische Gymnasium Petershagen seinen Schülern die Chance zu einem Schüleraustausch.

Mit der langjährigen Partnerschule in New Mexico, Albuquerque, findet alle zwei Jahre ein dreiwöchiger Austausch statt. Die Unterschiede des Städtischen Gymnasiums Petershagen und der privaten Albuquerque Academy erfahren die Schüler hautnah.

Schon der unglaubliche Größenunterschied beider Schulen ist enorm. Es folgt ein Interview mit Hanna Brandt, Schülerin am Gymnasium Petershagen, welche an diesem Austausch teilgenommen hat.

Deutsche und amerikanische Schüler auf dem Campus.

Wie beurteilst du das Programm, hattet ihr genug Freizeit?

Meiner Meinung nach hatten wir zu wenig Freizeit, da das Programm sehr vollgepackt war, doch gleichzeitig war es auch toll, so viel Neues zu erleben: Wir unternahmen kleine Aktionen, um die Umgebung näher kennen zu lernen, verbrachten ein Wochenende in Colorado, und die ersten beiden Tage unseres USA-Aufenthaltes waren wir in Washington. Dort besichtigten wir das Weiße Haus und andere Sehenswürdigkeiten. Dieser Ausflug war sehr gut für die Gruppengemeinschaft, noch dazu hatten wir jede Menge Spaß. Außerdem gab es ein freies Wochenende um die Familie/das Familienleben, das echte amerikanische Leben, kennen zu lernen, da man nicht mit der deutschen Gruppe zusammen war.

Täglich gingen wir zirka zwei Stunden zum Unterricht. Den Rest der Vormittage und die Nachmittage in der Schule waren mit die beste Zeit. Wir hatten die Möglichkeit, die Amerikaner besser kennen zu lernen, oder einfach mit ein paar Leuten aus unserer Gruppe in der Sonne zu liegen.

Welche Unterschiede zu deiner jetzigen Schule gab es?

Die Albuquerque Academy ist um einiges größer als das Gymnasium Petershagen, bestand jedoch nur aus den Jahrgangsstufen sechs bis zwölf. Es gibt dort keine Klassen, sondern Kurse, an denen je zirka zehn bis 15 Schüler teilnahmen.

Auffällig ist, dass die Schüler eine ganz andere Einstellung zur Schule haben als wir. Sie nehmen sie wichtiger, sind fleißiger und für sie ist klar, dass die Schule ihre Zukunft bestimmt. Dabei sehr unterstützend ist sicherlich, dass Schüler und Lehrer ein persönlicheres Verhältnis zueinander haben.

Am größten wird natürlich das Hobby Sport an der Schule geschrieben, aber auch Dinge wie Theater spielen finden dort nachmittags ihren Platz. Was mich sehr beeindruckt hat, war dass alle so akzeptiert werden, wie sie sind, dass es es so gut wie keine Außenseiter gibt.

Welche Unterschiede sind dir im Alltagsleben aufgefallen, was hat dich überrascht?

Die Unterschiede lagen natürlich in der gesamten Kultur, doch mich hat sehr überrascht, dass die Mehrheit der Amerikaner sehr gläubig ist. Selbst Jugendliche verwenden nur wenig Schimpfwörter und sind viel offener als Deutsche, was mir bei meinem Aufenthalt sehr geholfen hat. Allgemein dreht sich alles mehr um die Schule.

Was kannst du im Nachhinein sagen, hat dir dieser Austausch an Erfahrungen gebracht?

Am Anfang bestanden natürlich Ängste, wie die Frage nach der Gastfamilie. Wie würde die Verständigung ablaufen? Wie wird es in der Schule? Doch diese waren sehr leicht abzuwerfen. Es war toll, ein anderes Leben, neue Leute kennen zu lernen. Die Gruppe ist mit der Zeit immer mehr zusammengewachsen.

Ich habe jedoch auch gelernt, dass es nicht nur schöne Seiten an einem Austausch geben kann. Man muss sich anpassen können, darf in schlechten Zeiten nicht aufgeben. Insgesamt waren diese drei Wochen eine meiner besten und wichtigsten Erfahrungen überhaupt. Unsere Gruppe hatte einfach zusammen eine unglaublich tolle Zeit. Auch konnten wir unsere Eindrücke miteinander teilen. Ich kann es auf jeden Fall nur empfehlen und würde es jederzeit, auch für ein ganzes Jahr wieder machen.