Kids sammelten für Kids

Logo-MTvom 13.07.2001

 

Aktion des Gymnasiums Petershagen für „Brücke nach Gomel“

von Ulrich Westermann

Petershagen (West). Auch in den Ferien besuchten Rektor Reinhard Fritsch, Schülersprecherin Tabea Huneke und Schülerin Christine Lüker ihr Gymnasium, um im Pädagogischen Zentrum einen Berg von Schulutensilien an Alfred Dotschkal (Friedewalde) von der Initiative „Die Brücke nach Gomel“ zu überreichen.

An der Übergabe nahmen die Schwestern Olga und Katja Timoschenko aus dem weißrussischen Gomel teil, die auf Einladung der evangelischen Kirchengemeinde Friedewalde zu einem vierwöchigen Genesungsurlaub nach Deutschland gekommen sind. An der Aktion haben sich alle Klassen des Gymnasiums beteiligt.

Gesammelt wurden leere Schulhefte, Zirkel, Kugelschreiber, Lineale, Deckfarbkästen, Taschen, Blei-, Bunt- Filzstifte und vieles mehr.

Alfred Dotschkal wies darauf hin, dass sich am 26. April 2001 bereits zum 15. Mal der Jahrestag der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl wiederholt habe. Insbesondere die Jungen und Mädchen in den betroffenen Gebieten in der Ukraine und in Weißrussland litten erheblich unter den Folgen der radioaktiven Verseuchung. „Kurze Zeit nach der Katastrophe geboren und in ihrer Wachstumsphase der dauerhaften Strahlung durch Umwelt und Nahrungskette ausgesetzt, sind Krankheiten wie Schilddrüsenkrebs, Leukämie und Immunschwäche bei den Jungen und Mädchen weit verbreitet. 85 Prozent der Kinder sind krank“, berichtete Dotschkal.

Neben der Last des Reaktorunglücks müssten sich die Familien zusätzlich mit der katastrophalen wirtschaftlichen Situation auseinandersetzen. Nur die Schrebergärten sicherten das Überleben. Zudem erinnerte Alfred Dotschkal daran, dass im Petershäger Gymnasium bereits im Jahr 1996 die Aktion „Hilfe zur Selbsthilfe für Familien in Gomel“ durchgeführt worden sei.

Das Sammeln von Gartengeräten, Werkzeugen und Sämereien sei ein großer Erfolg gewesen. Die Spenden habe man bei einem Besuch den betroffenen Familien direkt übergeben. „Wir haben auch Blumensamen mitgenommen. Daraufhin hat sich in vielen Gärten ein buntes Blütenmeer entwickelt, das zum Wohlbefinden der Menschen beiträgt“, berichtete der Initiator der „Brücke nach Gomel“.

Sachen werden persönlich verteilt

Schulleiter Reinhard Fritsch hob hervor, dass die erneute Aktion gegen das Vergessen eine große Resonanz im Gymnasium gefunden habe. Schülersprecherin Tabea Huneke dankte ihren Mitschülerinnen Christine Lüker und Elena Rempel für die Unterstützung.

Neben den abgegebenen Schulutensilien seien auch Sparschweine gefüllt worden. „Mit dem Inhalt haben wir Hefte und weitere Schulsachen gekauft“.

Im August 2001 werden 23 Personen aus Friedewalde nachGomel fahren und dort Familien, Kindergärten und Krankenhäuserbesuchen. Die Angehörigen der Initiative werden die

Schulsachen im Namen des Petershäger Gymnasiums selbst verteilen, sodass eine Kontrolle gewährleistet ist.

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