150 Mitwirkende fiebern am Gymnasium den Aufführungen entgegen / CD-Aufnahmen abgeschlossen

Von Sandra Danielcyk, Frauke Wilhelm, Frauke Janzen, Sebastian Heidemeyer, Lynn Schwarzer

Petershagen (mt). „Und das Ganze jetzt noch einmal etwas dynamischer!“ Ein Seufzen geht durch die Reihen der 30 Orchestermusiker und über 80 Chorsängerinnen und Chorsänger von Tookula, doch wenn Martin Guth meint, dass ein Stück noch einmal geprobt werden muss, dann wird’s eben noch mal versucht.

Spätestens jedoch, wenn alle an das gemeinsame Ziel denken, sind alle Musiker und Schauspieler sich einig, dass der Aufwand der vielen Proben lohnt. Das Ziel ist die Aufführung des selbst produzierten Musicals „Frankensteins Erben“ am Gymnasium Petershagen in einer Gemeinschaftsproduktion der Theater-AG, der Theatermusik-AG, der Bühnentechnik, des Chores Tookula aus Minden, und der Schneider-AG.

Warten auf Frankensteins Erben: Groß ist der Stab der Mitwirkenden am großen Musical-Projekt. Foto: Eugen Scheideier

Für alle Beteiligten wird es besonders spannend, wenn die ersten gemeinsamen Proben stattfinden. So sorgte zum Beispiel eine Kuss-Szene zwischen Frankenstein und seiner Braut Elisabeth für helle Aufregung im Chor. Gelacht wurde auch über fehlerhafte Tangoschritte, mitten in der Szene umfallende Bühnenwände und technische Probleme, wie zum Beispiel das Ertönen eines Automotors anstelle des geplanten Donnergrollens.

Doch nicht immer war die Atmosphäre so entspannt. Das aufwändige Bühnenbild, für dessen Erstellung die Techniker sogar die Weihnachtsferien opferten, verursachte Probleme. Kostüme mussten geändert, Plakate neu entworfen werden.

Es gab auch viele positive Überraschungen. Wider Erwarten hatten die Sänger kaum Schwierigkeiten, vor anderen zu singen, und einige Schauspieler gingen schon bei den ersten Proben voll und ganz in ihrer Rolle auf. Auch Orchester und Chor verschmelzen immer mehr zu einer musikalischen Einheit.

Gerade jetzt im Endspurt stehen viele Sonderproben auf dem Programm. Es wurde sogar ein ganzes Wochenende für die Aufnahme einer CD geopfert, die bei den Aufführungen verkauft wird. Ein besonderes Problem dabei war, alle 150 Beteiligte gleichzeitig zur absoluten Ruhe anzuhalten – kein Husten, kein Flüstern, kein Papiergeraschel.

Als das Stück so gut wie im Kasten war, kippte mal eine Flasche, mal ein Trompetendämpfer um, woraufhin alles noch mal gespielt werden musste. Doch mit dem Erfolg ist die harte Arbeit schnell vergessen.

So blicken die Mitwirkenden des Musicals, ob vor oder hinter der Bühne, optimistisch auf den 9. Februar (ausverkauft), wenn sich im Pädagogischen Zentrum des Gymnasiums Petershagen zum ersten Mal der Vorhang für die Premiere von „Frankensteins Erben“ hebt. Neben schauerlichen Ereignissen auf einer einsamen Burg im Labor des Dr. Frankenstein erwarten den Besucher auch Szenen, die aktuelle Aspekte der Gentechnik thematisieren.

Wer sich vom Erfolg des Probenmarathons überzeugen möchte, kann das Musical an noch folgenden Abenden im Gymnasium Petershagen jeweils ab 19.30 Uhr erleben: 13., 15., 16. und 20. Februar. Am l. und 2. März finden Zusatzaufführungen in der St. Marienkirche in Minden statt. Kartenreservierungen sind montags bis freitags von 8 bis 15 Uhr unter Telefon 0 57 07 / 4 40 möglich.