Edelgard Bulmahn zu Besuch beim Musical „Frankensteins Erben“ / Auch Pisa-Studie ein Thema

Von Nina Holley

Petershagen (nin). Bundesbildungs- und Forschungsministerin Edelgard Bulmahn besuchte die letzte Vorstellung von Frankensteins Erben im Petershäger Gymnasium.

„Frankensteins Erben“, ein Projekt verschiedener Arbeitsgemeinschaften des Gymnasiums Petershagen und des Chors Tookula aus Minden, kehrten am Wochenende zum letzten Mal auf die Bühne zurück. Anlässlich dieser Vorstellung war die Bundesbildungs- und Forschungsministerin Edelgard Bulmahn eingeladen.

Die ehemalige Schülerin des Petershäger Gymnasiums, die dort vor 30 Jahren ihr Abitur machte, staunte nicht schlecht, mit was für grandiosen Leistungen die Schüler und Schülerinnen den Roman von Mary W. Shelley in ein Musical umsetzten.

In der Pausen hatten einige Darsteller die Möglichkeit, sich im Lehrerzimmer mit der Bildungs- und Forschungsministerin zu unterhalten beziehungsweise dem Gespräch zwischen Lehrern und Ministerin zu lauschen.

Hoher Besuch: Die Schauspieler des Musicals „Frankensteins Erben“ im Gespräch mit Bundesbildungs- und Forschungsministerin Edelgard Bulmahn Foto: Nina Holley

Während des Gespräches betonte Bulmahn, dass sie sich seit längerer Zeit mit dem Thema „Gentechnik“ auseinander setze. Es müsse darauf geachtet werden müsse, Grenzen zu setzen. Viele Wissenschaftler seien sich oft nicht über Ausmaße und Konsequenzen ihrer Arbeit im klaren. „Zudem gehen die Meinungen über Gentechnik weit auseinander. Hier in Deutschland haben wir vorsichtigere Gesetzesgebungen als zum Beispiel in Großbritannien. So weit wie die würde ich nicht gehen.“

Begeistert von dem Engagement

Da die Motivation seitens der Schüler, sich mit der Ministerin zu unterhalten, auszubleiben schien, drehte diese den Spieß um und stellte selbst Fragen.

Besonders interessierte sie, wie die Idee zu dem Projekt entstand und wie lange die Realisierung dauerte. Sichtlich begeistert von dem Engagement der Schüler und Schülerinnen, die zwei Jahren an dem Projekt gearbeitet haben, stellte Bulmahn fest: „Ich hätte mir gewünscht, dass ich das Musical vor einem Jahr schon gesehen hätte. Dann hätte ich sie alle in Berlin auftreten lassen.“

Weiter interessierte sich Bulmahn dafür, ob die intensive Arbeit an „Frankensteins Erben“ Einfluss auf den Unterricht gehabt habe. Dies sei nicht ganz zu verneinen, erklärte Projektleiter Martin Guth. „Auf der einen Seite sollen wir fächerübergreifend arbeiten, doch größten Teils muss es neben der Schule laufen. Das ist wahrscheinlich auf Dauer nicht durchzuhalten und deshalb sehr schade.“

Auch Bürgermeisterin Marianne Schmitz-Neuland äußerte Kritik: „Es ist nicht rechtens, dass die Leistungen der Schüler in solchen Projekten beispielsweise bei der Pisa-Studie nicht berücksichtigt werden.“

In diesem Punkt waren sich alle Beteiligten einig. Oft kämen bei außerschulischen Projekten verborgene Talente und Engagement von Schülern zum Vorschein, die im Unterricht unerkannt blieben und verkümmerten.

Am Ende der Vorstellung wurde Edelgard Bulmahn von Martin Guth eine kleine blaue Tasche mit der Aufschrift „Erste-Hilfe-Tasche für gestresste Bildungsministerin“ überreicht. Sie enthielt unter anderem die CD des Musicals.