„In sich hineinhorchen“
Guido Meyer von „Etage eins“ gab im Kunst-Kurs des Gymnasiums
Einblicke in die Arbeit eines Kommunikationsdesigners.Foto: privat
Guido Meyer informierte über den Beruf des Kommunikationsdesigners
Petershagen (mt/uv). Die Schüler des Differenzierungskurses Kunst am Gymnasium lernten einen besonderen Beruf aus erster Hand kennen. Zu Gast war der Kommunikationsdesigner Guido Meyer, Urheber und Macher der Aids-Kampagne des Bundesministeriums für gesundheitliche Aufklärung.
Wer kennt sie nicht, die peppi-gen Plakate, auf denen Kondome in unterschiedlichster Funktion zu sehen sind, und die Aufforderung: mach’s mit. Was nur wenige wissen: Die Macher dieser erfolgreichen Kampagne arbeiten nicht in Köln, Berlin oder Düsseldorf, sondern in Minden (das MT berichtete).
„Etage eins“ heißt der Kreativpool um Guido Meyer, der nach Petershagen gekommen war, um Schülern seinen Beruf nahe zu bringen. Kommunikationsdesign, das bedeute kreative Gestaltung vom Plakat über die Zeitschrift, den Prospekt bis hin zum CD-Booklet und zur Web-site, so Meyer. Es bedeute aber auch Wirtschaft, Kalkulation, Reisen und Termine.
„Im Mittelpunkt steht eine immer wieder neue Aufgabe: Wie bekomme ich Menschen an ein Thema, an ein Produkt heran? Das verlangt Kreativität, genau hinsehen, alles Altbekannte über Bord werfen, die Dinge neu zusammensetzen,
Spaß daran haben, neue Lösungen zu finden, Fragen stellen, aber auch Sprachgewandtheit, und nicht zuletzt die Fähigkeit, zeichnen zu können – das sind wesentliche Voraussetzungen, die ein Kommunikationsdesigner mitbringen sollte.“
An eigenen Entwürfen und am Beispiel der Website von Etage eins verdeutlichte Guido Meyer die Vielfalt der Aufträge, der Themen, der Auftraggeber und der Herausforderungen, die sich dem Kommunikationsdesigner stellen. Er regte die Schüler an, für den von ihm initiierten Wettbewerb „Mach’s mit“ (www.machsmit.de) ein eigenes Plakat zu entwerfen.
In der Diskussion mit den Schülern ging es auch um künftige Berufsaussichten. Hier äußerte sich Meyer vorsichtig optimistisch. Er rief dazu auf, mutig zu sein, die eigene Begabung, die eigenen Vorstellungen zu entwickeln, sich nicht einfach abwimmeln zu lassen. Allerdings sei es wichtig, Ideen zu haben und in sich selbst hineinzuhorchen.