Bundesministerin Edelgard Bulmahn weiht Multimedia-Raum im Gymnasium ein / Erster Computer kostete 40 000 Mark

Von Garsten Korfesmeyer

Petershagen (cko). Er hat alles, was ein Multimediaraum haben sollte: Flachbildschirme, Internet-Anschlüsse, einen Beamer und mächtig viel Speicherplatz in den Rechnern. Mit dieser Ausstattung dürfte das Gymnasium auf dem aktuellen Stand der Computertechnik sein.

Edelgard Bulmahn unterhielt sich bei ihrem Besuch intensiv mit Schülerinnen und Schülern über die neueste Technik. Foto: Garsten Korfesmeyer

Wenn große Ereignisse anstehen, zieht es Ehemalige gerne an ihre alte Penne zurück. So auch Edelgard Bulmahn, Bundesministerin für Bildung und Forschung, die in den frühen Siebzigern im Gymnasium Petershagen die Schulbank drückte. „Es ist schön, mal wieder hier zu sein“, sagte sie, als sie am Freitagabend den Mediaraum betrat.

Proppevoll war es in dem Zimmer, das noch bis vor drei Jahren als Sprachlabor diente. „Damals entstand die Idee, hier etwas Neues zu schaffen“, erinnerte Schulleiter Reinhard Fritsch. Dass es etwas mit Computern sein müsste, war seinerzeit allen klar. Schwierig war es nur, die kostspieligen Gerätschaften finanzieren zu können.

Doch das sollte klappen. Ein großer Kreis aus Gönnern und Förderern entstand. So kam unter anderem aus dem Erlös von Abi-Ball oder Sponsorenlaufs eine beachtliche Summe zusammen. „Mit dem Ergebnis darf man mehr als zufrieden sein“, meinte Fritsch.

Schon früh wurden im Petershäger Gymnasium Computer eingesetzt. 1978 beschlossen die Verantwortlichen, für rund 40erwerben. „Da waren Überredungskünste gefragt“, blickt Informatik-Lehrer Raimund Knoll auf die Pionierjahre zurück. Denn nicht alle Kollegen waren vor einem Vierteljahrhundert von dem „neumodischen Kram“Denn nicht alle Kollegen waren vor einem Vierteljahrhundert von dem „neumodischen Kram“ angetan.

Die bequeme Aussicht, mit dem Gerät möglicherweise Zeugnisse erstellen zu können, hat allerdings auch härteste Kritiker verstummen lassen. Für die damaligen Informatik-Verantwortlichen war es aber entscheidend, ihren Schülern den Umgang mit dem immer bedeutender werdenden Medium vertraut zu machen. Das ist bis heute so und deshalb nimmt das Gymnasium Petershagen im Bereich Informatik eine herausragende Position ein.

Kontinuierlich konnte die Unterrichtsarbeit mit dem Computer in den vergangenen 25 Jahren ausgeweitet werden. Aus den anfänglich nur mit Individualisten und Hackern besetzten Arbeitsgemeinschaften entwickelten sich schnell die ersten Grundkurse. 1988, als die Disketten noch groß und weich waren, feierte der erste Leistungskurs Premiere. Mit nur kurzen Unterbrechungen wird er seither in der Oberstufe angeboten.

Eine kleine Panne gab es auch

Edelgard Bulmahn zeigte sich von dem Mediaraum sehr angetan. Zwar verzichtete die Ministerin auf eine eigene Rede, dafür suchte sie das intensive Gespräch mit den Schülern. Das gefiel. Von Daniel Schröder und Vanessa Traue ließ sie sich beispielsweise erklären, was die neuen PCs leisten können.

Ohne Panne lief die offizielle Eröffnung dann aber doch nicht ab. Als Raimund Knoll und Reinhard Fritsch der Ministerin den Internet-Auftritt präsentieren wollten, versagte der Rechner kurzzeitig seinen Dienst und stürzte ab. „Der Vorführeffekt“, scherzte ein Schüler.