Theatermusik-Nacht im Gymnasium Petershagen / Viele Ehemalige standen nochmal auf der Bühne / Publikum begeistert

Von Christoph Andreas Marx


Zum Jubiläumskonzert im Gymnasium durfte auch Frankensteins „Kreatur“
nicht fehlen. Das Foto zeigt Dennis Dammeyer mit der Theatermusik-AG und
dem Chor Tookula. Foto: privat

Petershagen (mt). Mord, Mittelerde, Mondsucht, Mordsucht, Strychnin, Eifersucht, Freiheit, Krokodile, noch ein Mord, Leichen im Keller, Männer, legale und illegale Musik, Marianne Rosenberg, Blut, Tod, die Liebe – und immer wieder die alles bezwingende Liebe.

Im Pädagogischen Zentrum des Gymnasiums wartete auf das Publikum eine aufregende Jubiläumsmischung aus langjähriger Theatermusikproduktion. Martin Guth, Gründer und Leiter der Theatermusik-AG, hatte eingeladen – und seine Musiker waren dem Ruf ebenso gefolgt wie die Schauspieler, Sänger und Musiker von Theater-AG und Schulchor des Gymnasiums, der Latin-Jazz-Combo Coparuba und des Gastchores Tookula.

Besonders beeindruckend: Viele Ehemalige hatten es sich nicht nehmen lassen ebenfalls nach Petershagen ins Gymnasium zu kommen. Sie wollten noch einmal auf der Bühne mit dabei sein und die Musical- und Theaterproduktionen der Vergangenheit wieder lebendig werden lassen.

Schulleiter Reinhard Fritsch begrüßte die Gäste, gratulierte der Theatermusik AG zu zehn Jahren musikalischer Kreativität und Vielfalt, Gemeinschaftssinn und Engagement. Dann hatten die Musiker das Wort. Auf dem Programm standen im ersten Teil des Abends Highlights aus „Hobbit“, „Peterchens Mondfahrt“ (beide unter Leitung von Uwe Jacobsen), „Arsen und Spitzenhäubchen“ und die amüsant frechen Chansons aus der „Bar zum Krokodil“ (köstlich: Matthias Haake als bitterböser Musikkritiker mit Oliver Rinne am Klavier).

Rainer Hoock führte durch den Abend und ließ mit Hilfe projizierter Proben- und Konzertfotos das Vergangene Revue passieren. 1993 begann mit dem Projekt „Ab in den Orientexpress“ eine bis heute beständig erfolgreiche Arbeit der Theatermusik-AG, die seither zahlreiche Theateraufführungen in, aber auch außerhalb der Schule begleitet hat – und dies fast immer mit Eigenkompositionen.

In diesen zehn Jahren bewiesen die jungen Musiker Vielseitigkeit und Talent. Hier hatten sie die Chance nicht nur zu Hause für sich zu musizieren, sondern an einem großen Projekt mitzuwirken. „Von den ersten Proben bis zu den Aufführungen gilt es“, so Martin Guth, „alle Kräfte auf ein gemeinsames Ziel hin zu konzentrieren – das schweißt zusammen“.

Nur so erklärt sich wohl, dass es mit Unterstützung der Ehemaligen an diesem Abend möglich war, alle Projekte der Theatermusik-AG nahezu in Originalbesetzung zu präsentieren. So wechselten nicht nur die Kulissen, sondern auch die Musiker im Orchester und die Sänger vor und auf der Bühne. Überraschung vor der Pause: Zum 20jährigen Jubiläum der Latin- Jazz AG brachte Coparuba, ebenfalls mit Verstärkung vieler Ehemaliger, unter der Leitung von Klaus Merkel als Jubilee Jam Band den Saal mit südamerikanischen Rhythmen zum kochen.

Nach der Pause ging es, trefflich unterstützt von Tookula (Leitung: Thomas Wirtz), durch „Momo“ und „Krabat“. Musikalischen Schlusspunkt des rundum gelungenen Abends bildete „Frankensteins Erben“. Beim schnellen Wechsel der Highlights konnten die Kulissen nur im Ansatz deutlich werden. Doch die Kompositionen – für die Symbiose von Musik und Theater geschrieben – überzeugten auch bei angedeutetem Bühnenbild.

Für den üppigen Applaus bedankten sich die Musiker in einem All-Star-Orchester-Finale, das Lust auf mehr machte – Lust auch auf kommende Musikprojekte.