AGs des Gymnasiums immer in irgendwelchen Proben / Wer sucht die Stücke aus?

Von Nina Holley

Petershagen (nin). Schon oft hat das Gymasium mit Musical- und Theaterauffürungen sein Publikum begeistert. Die Kreativität von Lehrern und Schülern scheint kein Ende zu finden. Doch woher kommen die Ideen zu den Stücken?.

Proben im pädagogischen Zentrum gehören zum Schulalltag. Das letzte Stück der Theater-AG der Sekundarstufe II war die Komödie von William Shakespeare „Die lustigen Weiber von Windsor“.
Aber warum gerade dieses Stück? Hat Rainer Hook, Leiter der Thrater-AG, etwa seine Leidenschaft für den großen englischen Dichter entdeckt und quält jetzt damit seine Schüler?
„Nein, so ist das nun ganz und gar nicht“, versichert er. Die 16-jährige Johanna hatte die Komödie bereits zuvor gelesen und schlug vor, diese einmal nachzuspielen. Daneben stand noch ein anderes Stück zur Auswahl. Da waren die Rollen aber nicht geeignet. „Es waren zu wenige für unsere Gruppe“, erklärt sie.
Rainer Hoock fügt noch hinzu: „Ich versuche immer auf die Wünsche der Schüler einzugehen. Klar kommt es schon mal vor, dass ich etwas ablehnen muss, aber auch nur, wenn die Stücke zu lang sind oder es sich keine passenden Rollen finden.“

Kurz darauf steht Johanna auf der Bühne und spricht ihren Part. Manchmal ist es gar nicht so einfach den Text mit der richtigen Mimik und Gestik zu kombinieren, schon gar nicht, wenn sich die Mädchen in Männerrollen hineinversetzen müssen.

Timo (17) ist zum ersten Mal dabei und darf die Hauptrolle spielen. Er ist ein dicker, verarmter Ritter, der sich unwiderstehlich findet und zwei Frauen verführen will. „Das Unwiderstehlichsein muss ich gar nicht üben“, scherzt er und sofort ruft ein Mädchen: „Die Rolle passt zu ihm.“ Großes Gelächter bricht aus.
Ihre erste kleine Rolle haben Benjamin, Nadja, Katja und Lion. Sie alle besuchen die achte Klasse und wurden zum mitmachen durch das Stück „Der kleine Hobbit“ inspiriert. „Als wir das sahen, wollten wir auch auf der Bühne stehen. Wenn man mit mehreren anfängt, die man kennt, macht es gleich viel mehr Spaß“, berichten sie. „Tatsächlich ist es so, dass der Einstieg in die AG über Freundschaften geschieht“, weiß Rainer Hoock.

Bei Philipp war es anders. Ihm hat sein Vater dazu geraten, in die AG einzutreten, damit er lautes und klares Sprechen lernt. „Mein Vater meint, dass es mir später nützlich sein könne. Bei meiner ersten stummen Rolle habe ich einen Butler gespielt. Danach wollte ich auch mal eine größere Rolle haben“, erinnert sich der 17-jährige, der diesmal einen französischen Doktor spielt. Den Akzent musste er nicht mehr üben, da er Französisch lernt, „aber ich muss langsam sprechen, damit die Zuschauer mich auch verstehen und das ist gar nicht so einfach.“

Während der Proben geben sich die Mädchen und Jungen gegenseitig Ratschläge, wie sie dieses oder jenes noch verbessern können. So wird zum Beispiel darüber diskutiert, welche Ausgänge zu benutzen sind oder welche Textpassagen noch weg gelassen werden können.

Die Bühnen- und Veranstaltungs-AG unter der Leitung von Christoph Carstensen hält der Theater-AG den Rücken frei und sorgt auch für das Bühnenbild, Beleuchtung und Requisiten. So wurde im Zusammenspiel aller die Premiere der „Weiber von Windsor“ wieder ein Erfolg. Was wohl als nächstes kommt?