Programm zu religiösen Elementen in der Popmusik / Mit überzeugenden Gesangssolisten

Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums gestalteten ein anspruchsvolles Programm über religiöse Elemente in der Popmusik. Foto: Ulrich Westermann

Petershagen (Wes). Von „Knocking on Heavens Door“ bis „Mensch“: Schülerinnen und Schüler des Petershäger Gymnasiums gestalteten im Pädagogischen Zentrum ein nicht alltägliches Programm über religiöse Elemente in der Popmusik.

Unter der Gesamtleitung von Martin Guth hatten ein Religions- und zwei Musik-Grundkurse der Jahrgangsstufe zwölf zum Titel „Losing my Religion?“ zu einem Abend eingeladen, der die vielfältigen Verflechtungen zwischen der Popkultur und religiösen Elementen aufzeigen sollte. Besucher, die ein reines Konzert erwartet hatten, sahen sich getäuscht. Das Publikum erfuhr nicht nur musikalisch- akustisch, sondern auch visuell auf einer Leinwand unter der Einbeziehung von Texten, Umfragen oder einer Spielszene, wie in einem Popsong und Videoclip wesentliche Lebensgefühle ausgedrückt werden: Angst, Unsicherheit, Sinnlosigkeit, aber auch Lust und Lebensfreude.

Um den Sinn des Lebens geht es in all diesen Gefühlen. Und damit sind auch die Fragen der Religion berührt. Der Song „One of Us“ von Joan Osborne versucht, Gott auf die Erde zu holen. „Was wäre, wenn Gott einer von uns wäre“ lautete der Anknüpfungspunkt für eine Umfrage des Religionskurses unter Einwohnern in Petershagen. Originelle und auch ratlose Antworten auf eine schwierige Frage waren da zu hören. Oder: Der Popsänger Michael Jackson als christusähnliche Gestalt, die einen alttestamentarischen „Gottessturm“ erwirkt: Die Missetaten der Menschheit, von der Umweltzerstörung bis zum Bürgerkrieg, werden rückgängig gemacht.

Eine neuzeitliche „Auferstehungsgeschichte“, die Rückkehr zum Paradies als Alternative zum Weltuntergang, inszeniert im Videoclip „Earth Song“. All dies wurde ausführlich thematisiert durch die Mitwirkenden des Religionskurses. Das Orchester des Grundkurses Musik I unter der Leitung von Martin Guth meisterte mit druckvoller („Glory to his Name, „Mensch“) und auch weicher Klangfärbung („One of Us“, Father and Son“, „Knocking on Heavens Door“) als stimmiges Ensemble die ihm gestellten Aufgaben.

Überzeugend waren auch die Gesangssolisten Sina Hormann, Mirko Prasse und Verena Giannone, denen es gelang, den unterschiedlichen Songs Leben einzuhauchen. Zu „Dust in the Wind“ wurden eine selbst erstellte Fotocollage und ein Film zum Thema „Vergänglichkeit“ gezeigt. Zum Gebet (Psalm 90) erklang ein Stück des zeitgenössischen Komponisten Arvo Pärt. Das Programm bot einen Moment der Stille und des Innehaltens im ansonsten eher hektischen Schuljahresende. Gelungen war auch die originelle Vertonung des Trickfilms „Bunny“ durch den Grundkurs Musik II unter der Leitung von Uwe Jacobsen.

Besucher, die bisher noch nicht wussten, warum die Motten die Nähe des Lichts suchen, erfuhren hier Überraschendes. Schließlich: Herbert Grönemeyers „Mensch“ als Versuch, den Verlust des geliebten Partners zu verarbeiten, mit bemerkenswerten Aussagen über das Wesen des Menschen. Für den reibungslosen Ablauf sorgten ausgeklügelte Lichttechnik, Projektionen und ausgewogene Abmischung des Orchesters. Am Ende dankte das Publikum mit lang anhaltendem Applaus.