Friedrich Schepsmeier leitet das Gymnasium / Für Erweiterung des AG-Angebotes / Aufgeschlossene Schulgemeinde

Friedrich Schepsmeier, neuer Leiter des Gymnasiums, und Karin Fischer-Hildebrandt, als seine Stellvertreterin, sind bereits intensiv mit der Vorbereitung des am Montag beginnenden Schuljahres beschäftigt. MT-Foto: Uwe Vinke

Von Uwe Vinke

Petershagen (mt). Mit seinen 54 Jahren blickt er nicht auf die Rente, er will noch viel bewegen. Als Schulleiter am Gymnasium Petershagen stehen Friedrich Schepsmeier hierfür die Türen offen.

Seit dem 1. August ist der Rahdener im neuen Amt, das er von Reinhardt Fritsch übernahm. Fritsch hatte nach der dreijährigen Probezeit die Leitungsfunktion wieder abgegeben.

Schepsmeier, der mit Ehefrau Annette sowie drei Kindern im Rahdener Stadtteil Wehe wohnt, bringt als Studiendirektor viel Erfahrung mit. Nach seinem Lehrerstudium war er lange Jahre am Gymnasium in Espelkamp, danach im Lübbecker Gymnasium tätig. Dort schied er aus, als er für den SPD-Unterbezirk 1995 in den Düsseldorfer Landtag gewählt wurde.

Nachdem er bei der Landtagswahl 2000 knapp unterlag, ging er zurück in den Schulalltag. „Das Gymnasium Petershagen war für mich die Nummer Eins“, blickt Schepsmeier auf seine damalige Auswahlliste zurück. Die Schule habe auch im Schulausschuss, dem er angehörte, einen guten Namen gehabt.

Am 1. August trat der Rahdener als „neuer Lehrer“ in Petershagen an, übernahm eine fünfte Klasse und bekam dann vom Schulleiter des Amt des Erprobungstufenleiters übertragen. „Ich habe bei meinem Start nur positive Eindrücke erhalten“, erklärt Schepsmeier.

In der Lehrerschaft herrsche ein kollegialer Umgang, die Schüler zeichneten sich durch eine große Lernbereitschaft aus, wenn sie denn richtig nachgefragt werde. Die Schülerverwaltung setze sich für die Mitschüler ein und könne auch richtig „malochen“. Mit den Eltern könne gut zusammen gearbeitet werden.

„Es hat sich gezeigt, das die Schulgemeinde gefordert werden will“, fasst der neue Schulleiter seine Erfahrungen in Petershagen zusammen. „Sie ist offen für Neuerungen, aber ohne Hektik.“ Über einige solcher Neuerungen hat sich Friedrich Schepsmeier auch schon Gedanken gemacht.

So könne zu dem umfangreichen Programm der Arbeitsgemeinschaften auch eine Spanisch-AG hinzukommen. Zudem wäre die Vermittlung naturwissenschaftlichen Inhalten auch in einer Werk-AG möglich. Auch an Astronomie denkt der Studiendirektor.

Überrascht war Schepsmeier darüber, das die Schüler forderten, gefordert zu werden. „Wir müssen die Wissbegierigkeit der Kleinen nutzen und in der Oberstufe klare Lernstrukturen vorgeben“, setzt der Schulleiter auf „selbstbestimmtes Lernen“.

Es gehe nicht darum, stur für eine Arbeit zu lernen, sondern dass Elernte in praktischen Unterichtbausteinen bewusst einzusetzen. „So bleibt das Wissen auch im Kopf.“ Bei allem Lernen dürfe jedoch nicht der Spaß daran verloren gehen.

Die neuen Medien sollen in allen Bereichen „bedacht genutzt“ werden. Hierzu zählt auch ein „Selbstlern-Zentrum“, das eingerichtet wird. Über Förderangebote soll für schwächere Schüler der Ausgleich geschaffen werden.

Friedrich Schepsmeier ist davon überzeugt, dass auch in Nordrhein-Westfalen das Abitur nach der zwölften Klasse kommt. Dann müsse im Schulablauf einiges verändert und Unterricht zusätzlich nachmittags gemacht werden. Derzeit ist im Kurssystem im Gymnasium Petershagen der vorgezogenen Abschluss möglich.

Schepsmeier setzt auf eine kollegiale Schulführung und teilt sich mit seiner Stellvertreterin Karin Fischer-Hildebrandt die Aufgaben. Er sieht sich als „Schulmanager“ in einem Betrieb mit fast 1200 Schülern und rund 70 Lehrern.