Von den Tücken der direkten Demokratie

Logo-MTvom 19.02.2005


Quesenköppe zeigen mit Geburtstagsprogramm „Is jo gediegen“ einen Querschnitt der vergangenen 20 Jahre

Zum zehnten Mal präsentieren die Quesenköppe ein plattdeutsches Programm. Bei der Premiere am kommenden Mittwoch sind neben den langjährigen Mitgliedern auch Schülerinnen und Schüler der Klassen fünf bis elf (Foto) des Petershäger Gymnasiums dabei. Foto: Ulrich Westermann

Petershagen (Wes). Unter dem Motto „Is jo gediegen“ proben die Quesenköppe derzeit ein Programm, das sich aus besonders gelungenen Sketchen und Darbietungen der vergangenen 20 Jahre zusammensetzt.

Von Ulrich Westermann

Zum Geburtstagsprogramm haben die Quesenköppe ihre Schubladen nach Höhepunkten aus der Anfangszeit durchsucht und ein Programm zusammengestellt, das reichlich Anlass zum Schmunzeln und Lachen bietet. Themen sind das Fiasko einer Trauungs-Zeremonie, die Tücken der direkten Demokratie, das Erfolgsrezept eines Casanovas, die Verhandlungsstrategie der Tarifgegner und vieles mehr.

Nach der Premiere am kommenden Mittwoch im Alten Amtsgericht öffnet sich der Vorhang zu weiteren Aufführungen am Samstag, 26. Februar (19.30 Uhr), Sonntag, 27. Februar (15 Uhr), Mittwoch, 9. März (19 Uhr), Freitag, 11. März (19.30 Uhr), und Sonntag, 13. März (15 Uhr), in Schröders Dorfkrug in Gräsebilde.

Zudem führt die Plattdeutsch-Tournee der Quesenköppe im März nach Nendorf, Raddestorf und Warmsen. Die Frühjahrsserie endet am Samstag, 9. April, 19.30 Uhr, im Gemeindesaal in Frille.

Seit 20 Jahren wird im Petershäger Gymnasium Plattdeutsch gesprochen, geschrieben und vor allem Theater gespielt. Aus der Arbeitsgemeinschaft sind die Quesenköppe hervorgegangen, die mit ihrem plattdeutschen Kabarett inzwischen viele Freunde gefunden haben. Zur großen Fangemeinde in der westfälischen und niedersächsischen Region gehören alle Altersgruppen.

Konzept fand Anerkennung

Um den Kern der „alten Hasen“, die zum Teil bereits seit 1985 auf der Bühne stehen, scharen sich Nachwuchsspieler der Klassen fünf bis elf. Sie haben sich zum Ziel gesetzt, den „Ur-Quesenköppen“ nachzueifern und das Publikum zu unterhalten. An der Premierenveranstaltung im Saal des Alten Amtsgerichts am Mittwoch, 23. Februar, 19.30 Uhr, werden insgesamt 27 Personen im Alter von zehn bis 31 Jahren mitwirken.

Im Fazit nach 20 Jahren Plattdeutsch-AG wird die Erfolgsgeschichte deutlich: Das Konzept der Quesenköppe hat sich durchgesetzt und entsprechende Anerkennung gefunden. Dazu gehörten neben den ständig wachsenden Besucherzahlen ein Live-Auftritt bei „Talk op Platt“ im NDR-Fernsehen (1998) sowie die Einladung des AG-Leiters Otto Kindermann zum Neujahrsempfang des Bundespräsidenten nach Berlin (2003).

„Kabarett up Platt“ hat sich in der heimischen Kulturszene fest etabliert, so dass sich die AG-Mitglieder nicht ohne Stolz dazu bekennen, Plattdeutsch zu sprechen und zu den Quesenköppen zu gehören.

Otto Kindermann gründete 1985 eine Arbeitsgemeinschaft mit dem Ziel, die Schüler zunächst mit den Besonderheiten der plattdeutschen Sprache vertraut zu machen. Geübt wurde mit Erzählungen, Gedichten und kurzen Szenen. Bereits nach einigen Wochen äußerten die Kinder den Wunsch, mit dem Erlernten ein plattdeutsches Theaterprogramm zu gestalten. Es wurden einige Sketche einstudiert, für deren Darbietung vor Publikum allerdings noch ein geeigneter Rahmen gesucht werden musste. Schließlich entstand die Idee, eine Veranstaltung nach dem Muster der NDR-Sendung „Talk op Platt“ durchzuführen.

Seit 1993 auch Kabarett

Auf einem roten Sofa wurden heimische Prominente befragt. Zwischen diesen Interviews und Musikbeiträgen präsentierte die Plattdeutsch-AG ihre ersten Sketche.

Insgesamt kam es im Pädagogischen Zentrum des Gymnasiums zu drei Großveranstaltungen mit ähnlichem Ablauf. Darüber hinaus wagten sich die älteren Akteure (Klassen acht bis zwölf) an Dreiakter heran, die in den folgenden Jahren mit Erfolg aufgeführt wurden. Für einen wesentlichen Einschnitt in der Geschichte der Plattdeutsch-AG sorgte das Jahr 1993: Als Quesenköppe betraten die jungen Darsteller Neuland, indem sie sich an „Kabarett up Platt“ wagten. Nach einem schwierigen Beginn mit Aufführungen vor einer kleinen Zuschauerkulisse hat sich das Konzept durchgesetzt.

Seitdem sind neun Programme mit 110 Sketchen und Solodarbietungen erarbeitet und auf die Bühne gebracht worden. Vorrangig handelt es sich dabei nicht um politisches Kabarett. Das Anliegen besteht viel mehr darin, die Alltagstücken und die verzwickten zwischenmenschlichen Beziehungen humorvoll-augenzwinkernd aufs Korn zu nehmen.

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