„Drogenkonsum als hilfreiche Krücke“

Logo-MTvom 19.02.2005


Referenten zeigten Ursachen und Symptome auf / Eltern als Vorbild

Petershagen (mt/hy) Über juristische und prophylaktische Aspekte der Drogenproblematik informierten im Rahmen der Vortragsreihe „forum bildung“ des Gymnasiums Petershagen Sabine Schulz von der Drogenberatungsstelle Minden und Peter Schumacher von der Mindener Polizei. Dabei gingen sie auf Ursachen, Symptome und Vorbeugungsmöglichkeiten ein, aber auch auf die Vielfalt illegaler und legaler Drogen sowie Fragen des Strafrechts.

Die Referenten gaben vielfältige Ursachen für Drogenkonsum an. Schwierigkeiten in Schule und Beruf, mangelnde Zuwendung oder übersteigerter Leistungsdruck können die Droge als „hilfreiche Krücke“ erscheinen lassen, um den Bruch in der Seele zu kitten. Auch Konflikte, Enttäuschungen, Angst, Einsamkeit oder mangelndes Selbstwertgefühl seien Einstiege in die Drogen, um so den vermeintlichen Ausweg aus den Problemen zu finden.

„Verhalten nicht fehlinterpretieren“

Die Symptome, so Sabine Schulz und Peter Schumacher weiter, seien ebenfalls vielfältig. Als Beispiele nannten sie Leistungsabfall, Wechsel des Freundeskreises, Vernachlässigung des eigenen Körpers und die Aufgabe alter Interessen. Gleichzeitig warnten die Referenten davor, pubertätsbedingte Verhaltensweisen fehl- oder überzuinterpretieren.

Wichtig sei es, dass Suchtvorbeugung im täglichen Leben beginne. „Kinder brauchen Sicherheit, Anerkennung, authentische Vorbilder und eine verständnisvolle Umwelt“, so die Referenten.

Angesichts einer wachsenden Risikobereitschaft sollten Erwachsene Position beziehen und nicht wegschauen. Peter Schumacher erklärte zum Abschluss, dass im Mittelpunkt der polizeilichen Arbeit nicht die Bestrafung, sondern die Sorge um die Zukunft von Kindern und Jugendlichen stehe. Dabei könnten Eltern eine große Hilfe sein, aber nur, wenn sie selbst ihre Vorbildfunktion ernst nehmen und durch Zuwendung den „Bruch der Seele“ gar nicht entstehen lassen.

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