Geister führen Scrooge auf den rechten Weg

Logo-MTvom 14.12.2005

 

Junge Schauspieler „leben“ auf Bühne im Gymnasium eine Weihnachtsgeschichte / Aufführungen am Samstag und Sonntag

Petershagen (rgr). Erwartungsvoll saßen die Zuschauer im voll besetzen Pädagogischen Zentrum des Gymnasiums. Singend betrat der Erzähler (Gerrit Helm) vom Saal aus die Bühne.

Von Rolf Graff

Schnell fand man sich im Geschehen des Romans „Scrooge und der Geist der Weihnacht“ von Charles Dickens wieder, das im London von 1843 spielt und vielen bekannt ist. Ebenezer Scrooge, glaubhaft gespielt von Tjark Patermann, dem sein harter Charakter deutlich ins Gesicht geschminkt wurde, ist ein selbstgerechter, hartherziger und geiziger Geldverleiher, dem es nur um eines geht: seinen Gewinn.

Weihnachten ist für ihn nur verabscheuungswürdiger „Humbug“ und auch am Heiligen Abend behandelt er seine Kunden, Spendensammler und seinen Angestellten Bob Cratchit (Jannes Tilicke) abweisend und gefühllos. Selbst die freundliche Einladung seinen Neffen Fred (Marvin Schulze) lehnt er entschieden ab.

Allein in seiner Wohnung meint er plötzlich das Gesicht seines verstorbenen Geschäftspartners Jacob Marley zu erkennen. Diesen spielt Robin Engelhardt so kraftvoll, intensiv und lebendig, dass die begeisterten Zuschauer seine Szene mit kräftigem Applaus honorierten.

Tatsächlich erscheint ihm Marley plötzlich als Geist auf seinem Bett, mit Ketten gefesselt, die er sich zu Lebzeiten durch sein hartes Herz selbst geschmiedet hat. Er ermahnt den alten Freund sich zu ändern, damit es ihm nicht noch schlimmer ergehe und verheißt ihm den Besuch dreier Geister der Weihnacht.

Der erste, der Geist der vergangenen Weihnacht, führt Scrooge zurück in die eigene Vergangenheit. Er sieht sich als Kind (Hendrik Reiner) am Heiligen Abend, allein und enttäuscht von den streitenden Eltern und als junger Mann, wie er Weihnachten, auf einer Feier seines großzügigen Lehrherren, seine zukünftige Ehefrau kennen lernt, von der er sich Jahre später wegen seiner Geldgier trennt. Scrooge beginnt über seine Lebensentscheidungen nachzudenken.

Es folgt der Geist der gegenwärtigen Weihnacht, der ihm zeigt, wie schwer es sein Angestellter Cratchit hat, seine große Familie, insbesondere seinen kranken Sohn Tiny Tim zu versorgen und wie froh und dankbar er trotzdem ist. Auch seinen Neffen Fred sieht er fröhlich im Kreise der Familie feiern.

Schließlich führt ihn noch der Geist der zukünftigen Weihnacht an die eigene Totenbahre und er muss sehen wie die Menschen um seinen Besitz schachern. Auch Tiny Tim ist inzwischen gestorben.

Als Scrooge sich noch, nach Erlösung rufend, in der Umarmung seines Grabkreuzes wähnt, erwacht er am Pfosten seines Bettes. Er erkennt, dass es noch nicht zu spät ist und beginnt sein Leben zu ändern. Er spendet reichlich, nimmt an der Feier seines Neffen teil und bringt seinem Angestellten Cratchet und seiner Familie als Weihnachtsüberraschung eine riesigen Truthahn und eine Gehaltserhöhung.

Srcooge lebt für andere und ist dabei zum ersten Mal auch selbst glücklich. Zum Schluss überraschen die Akteure noch mit einem spontan wirkenden Scrooge-Rap.

Der anhaltende kräftige Beifall am Ende ist völlig verdient. Die Regie (Marie-Louise Rasche-Hagemeier und Reiner Hoock) hat es geschafft über 40 Akteure aus verschiedenen Jahrgangsstufen, darunter über die Hälfte Bühnenneulinge, zu einer Einheit zu verschmelzen. Alle spielten sicher ohne wirkliche Hänger und wurden von einem guten Team an Technikern, Souffleusen, Bühnengestaltern und Maskenbildnern unterstützt.

Weitere Aufführungen der Theater AG der Sekundarstufe I des Gymnasiums mit „Scrooge und der Geist der Weihnacht“ finden am Samstag, 17. Dezember, um 19.30 Uhr und am Sonntag, 18. Dezember, um 15 Uhr im Gymnasium statt. Karten gibt es im Vorverkauf im Schulsekretariat, Tel.: 0 47 07/ 4 40.

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