Petershagen (mt/uv). Es gibt ihn doch, den Unterschied zwischen der realen und der virtuellen Welt. Zu diesem Schluss kamen die Schüler und Schülerinnen des Gymnasiums Petershagen bei einem Projekttag auf dem Gelände des Entsorgungszentrums Pohlsche Heide.

Wie schon im vergangenen Jahr war der komplette Jahrgang acht angereist, um sich umfassend über das Thema Müll zu informieren. Schnell war allen klar: Im wirklichen Leben gibt es auch Gerüche und die können ganz schön unangenehm sein.

Gerade diese unmittelbare Konfrontation während der Führung durch die mechanisch- biologische Anlage beeindruckte viele Teilnehmer sehr. Der hohe technische Aufwand zur Bewältigung der riesigen Müllmenge wurde bestaunt.

In Kleingruppen ging es durch unterschiedliche Stationen. Wurde die eine Klasse zunächst durch das Kompostwerk geführt, so erfuhr eine andere etwas über die Elektrogeräteentsorgung.

Hierzu hatte die Verbraucherzentrale Minden eigens einen Programmpunkt entwickelt. Bei so vielen alten Bildschirmen wurde manchem Jugendlichen erst einmal bewusst, welche Probleme bei der Entsorgung entstehen können.

Als Kooperationspartner des Gymnasiums vermittelte die Firma Tönsmeier Grundlagen der Kreislauf- und Abfallwirtschaft. Hierbei wurde den Schülern verdeutlicht, dass längst nicht mehr nur „Müllmänner“ bei einem modernen Entsorgungsunternehmen arbeiten, sondern vielfältige Aufgabenfelder unterschiedlichste Qualifikationen erfordern.

Schließlich konnte in einem Selbstversuch noch getestet werden, wie fit die Gruppe in Sachen Müll sortieren war. Die Ergebnisse lagen hier durchaus nahe an der Realität: vieles landete im Gelben Sack, was nicht hineingehörte und Batterien wurden fälschlich auch schon mal dem Hausmüll zugeordnet.

„Bisher habe ich nie weiter darüber nachgedacht, wenn ich etwas in die Mülltonne geworfen habe, aber jetzt sehe ich, dass es damit noch lange nicht erledigt ist“, brachte es eine Schülerin nach dem Projekttag auf der Deponie nachdenklich auf den Punkt.