„Nackter Wahnsinn“ auch wahnsinnig lustig

Logo-MTvom 18.02.2008

 

Theater-AG des Gymnasiums Petershagen feiert gelungene Premiere mit Adaption eines Theaterstücks von Michael Frayn

Da hilft nur weibliche Unterstützung.

Von Kristy Netzeband

Petershagen (krn). Mit der Premiere ihres neuen Stückes „Nackte Tatsachen“ eröffnete die Theater-AG des Gymnasiums Petershagen ihre diesjährige Theatersaison. Sowohl hinter als auch vor der Bühne herrschte das reinste Chaos. Dies war jedoch sehr genau geplant.

Die Aufführung basierte auf dem Stück „Der nackte Wahnsinn“ von Michael Frayn, welches von einer Schauspielgruppe handelt, die eine Komödie probt und später dann auch aufführt. Dabei geht es drunter und drüber.

Unter der Regie von Rainer Hoock und Kristina Voss wirkten mehr als 20 Schüler und Schülerinnen an der Neuauflage mit. Herauskam ein verwirrendes, aber auch urkomisches Theaterstück, bei dem die Zuschauer einen Blick sowohl vor, als auch hinter die Bühne erlangen.

Inszenierung eines Schauspiels

Bei der Premiere im Pädagogischen Zentrums des Gymnasiums zeigte der erste Akt die Generalprobe der Schauspielgruppe. Alles passte auf den Punkt genau. War der eine Darsteller gerade hinter einer der neun Türen verschwunden, kam der nächste wieder hervor. Malte Stratmann überzeugte auf voller Linie in der Rolle des Regisseurs Lloyd Dallas, welcher unentwegt an den Fehlern der Darsteller verzweifelte und diese witzig kommentierte.

Dotty (Katja Franzmann) vergaß ständig einen Teller mit Sardinen mitzunehmen, Freddy (Jan Kaczmarek) bekam in Stresssituationen Nasenbluten und Selsdon (Andreas Möhring) war meist erst gar nicht aufzufinden.

Nachdem schon die Generalprobe das reinste Chaos darstellte, erwartete das Publikum im zweiten Akt der Blick hinter die Bühne bei einer der Aufführungen, wo es nicht weniger chaotisch zuging. Hierzu wurde in der Pause das Bühnenbild komplett umgekrempelt. Hinter den Kulissen begann dann das persönliche Drama zwischen den Schauspielern. Garry (Gerrit Schmidt) erwischte Freundin Dotty in scheinbar eindeutigen Situationen und Brooke, gespielt von Sonja Prasse, verstand oft einfach nur Bahnhof.

Publikum bedankt sich mit anhaltendem Applaus

Einzig Belinda (Janina Stengel), die alle nur mit „Engel“ und „Darling“ ansprachen, schien einigermaßen Herr der Lage zu sein. Eifersucht, Streitereien und Missverständnisse machten eine normale Aufführung des Theaterstückes dadurch absolut unmöglich. Als dann auch noch herauskam, dass Regieassistentin Poppy (Kirsten Kästel) von Lloyd ein Kind erwartet, gab es endgültig kein Drehbuch mehr.

Nach einer weiteren kleinen Umbaupause wurde gezeigt, wie das Chaos hinter der Bühne sich auf der Bühne selbst widerspiegelte. Veränderte Texte, Doppelbesetzungen der Rollen, zusätzliche Requisiten und neue Handlungen. Das Stück war inzwischen eher eine Art Improvisationstheater wie die „Schillerstraße“ geworden, bei dem alle Darsteller vollen Körpereinsatz zeigten.

Das Publikum dankte es den spielfreudigen Schülern mit permanenten Lachern und schallendem Applaus. „Ich bin sehr sehr stolz auf euch alle“, lobte Kristina Voss am Ende der Veranstaltung ihre Schützlinge zu Recht.

Wer sich den „nackten Wahnsinn“ des Gymnasiums Petershagen nicht entgehen lassen will, der hat dazu noch am 22. und 23. Februar, jeweils um 19.30 Uhr, sowie am 24. Februar um 17 Uhr im Pädagogischen Zentrum die Möglichkeit. Karten kosten 6 Euro (ermäßigt 4 Euro) und können im Sekretariat der Schule bestellt werden, Telefon 05707/ 440. In ein paar Wochen wird das Theaterstück sogar auf DVD erscheinen.

Kontakt

Gymnasium Petershagen

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32469 Petershagen

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