Kein täglicher Stich mehr für Diabetiker

Logo-MTvom 08.05.2008

 

Jungunternehmer aus Petershagen vermarkten „ChipCheck“ / Teilnahme am Wettbewerb um Deutschen Gründerpreis

Mit einem Microchip zur Blutzuckermessung will die Firma „Education Electronics“ (EE) bald an den Markt. Das Jungunternehmen sind die Gymnasiasten: (v.l.) Julian Schröder, Marisa Stahlhut, Vanessa Daake, Annika Bühring, Judith Niemeier und Moritz Knoop.

Von Uwe Vinke

Petershagen (mt). Die Volksbank Petershagen sagte ihre Unterstützung zu. Auch die Mindener Firma Wago macht mit. Somit ist der Start des Jungunternehmens „Education Electronics“ gesichert.

Überzeugend ist die Geschäftsidee der GmbH. Sie will mit dem „ChipCheck“ den Diabetikern das Leben erleichtern. „ChipCheck“ ist ein Microchip, der unter die Haut gesetzt wird und dann dauerhaft den Blutzuckerspiegel misst.

Der Blutzuckerwert wird vom Diabetiker über eine spezielle Armbanduhr oder auch das Handy ausgelesen. Entsprechend kann dann die erforderliche Insulindosis gespritzt werden. Mit „ChipCheck“ entfällt der tägliche Stich in den Finger zur Gewinnung von Eigenblut, mit dem der Diabetiker bisher über Teststreifen den Blutzuckerwert bestimmen muss.

Ziel der Jungunternehmer ist es, mit dem neuen Produkt im kommenden Jahr auf den Markt zu kommen. Die Firma Wago hat die Produktion und den weltweiten Vertrieb zugesagt, Kooperationen sollen mit der Medizinischen Hochschule Hannover und der Uniklinik Münster eingegangen werden.

Leider ist diese zukunftsweisende Geschäftsidee nicht real. Sie ist Teil des Deutschen Gründerpreises, einem Existenzgründer-Planspiel für Jugendliche. „Education Elektronics“ sind Julian Schröder, Annika Bühring, Marisa Stahlhut, Vanessa Daake, Judith Niemeier und Moritz Knoop.

Die Schüler der Jahrgangsstufe Elf am Gymnasium Petershagen nehmen ihre Aufgabe ernst. „Wir entwickeln unsere Firma möglichst nah an der Realität“, erklärt Annika Bühring.

Eigentlich arbeiteten Annika Bühring und Judith Niemeier im Differenzierungkurs an der Präsentation für ein anderes Projekt. Mit dem Hinweis von Lehrerin Jana Kirchner auf den Deutschen Gründerpreis änderte sich dies.

„Wir haben uns Mitstreiter unter Freunden und ehemaligen Klassenkollegen gesucht und gefunden“, blickt Annika Bühring zurück. Gemeinsam entwickelten sie die Geschäftsidee des „ChipCheck“.

Im Vorfeld wurde die steigende Zahl der Diabetiker analysiert, eine Marktanalyse erstellt und die Firmenform samt Finanzbasis ausgelotet. In der GmbH hat jeder der Schüler eine feste Position.

„Entsprechend der eigenen Fähigkeiten haben wir die Posten verteilt“, weiß Annika Bühring. So zeichnet sich etwa Julian Schröder mit seinem Ehrgeiz und Durchsetzungsvermögen für den Posten des Geschäftsführers aus.

Nach der Vorstellung der Geschäftsidee bei der Mindener Firma Wago, wurde den Jungunternehmern dort die Übernahme der Produktion zugesagt, wenn die Firma denn real wäre. Auch die Volksbank Petershagen war überzeugt. „Wir würden das Konzept unterstützen“, verwies Matthias Nahrwold nach der Päsentation auf gute Förderchancen.

Ob es je eine Förderung gibt, steht in den Sternen, denn den „ChipCheck“ gibt es noch nicht. Dies ist aber auch nicht Ziel des Wettbewerbs. Den Teilnehmern soll die Sicht auf eine Selbstständigkeit erweitert werden. Die Jungunternehmer sind sich sicher: „Education Electronics wird sich am Markt bekaupten“. Wenn, ja wenn, eine Firma den „ChipCheck“ entwickelt.

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