Gründerpreis: „Schuh-Tick“ überzeugt Jury

Logo-MTvom 11.06.2008

 

Petershäger Gymnasiasten „lokale Sieger“ / Beste Firmen-Präsentation ermittelt / Spannung vor Entscheidung

Von Carsten Korfesmeyer

Minden (cko). In den „Top 10“ sind sie auf jeden Fall. Ob es bis an die Spitze gereicht hat, erfährt das Team von Education-Electronics morgen in Hamburg. Auf lokaler Ebene haben die Petershäger Gymnasiasten mit ihrer Fantasie-Firma beim Deutschen Gründerpreis für Schüler aber klar abgeräumt.

Annika Bühring, Vanessa Daake, Moritz Knoop, Judith Niemeier Marisa Stahlhut und Julian Schröder sind damit die ersten Schüler, die es unter Betreuung der Sparkasse Minden-Lübbecke bei dem Wettbewerb unter die ersten zehn gebracht haben. Seit 2000 beteiligt sich das Geldinstitut beim Deutschen Gründerpreis. Überglücklich reagierten die „lokalen Sieger“ am Montagabend, als ihnen die Urkunden überreicht wurden. Zweiter wurde das Team „Schuh-Tick“ vom Freiherr-vom-Stein-Berufskolleg. Platz drei belegt die Firma „ScanX“ vom Ratsgymnasium.

Eine Menge innovativer Geschäftsideen sind in den vergangenen acht Jahren durchgespielt worden. Kreativität, Engagement oder Analysen prägen den Wettbewerb.

Wie reale Unternehmen sind die virtuellen Firmen aufgebaut. Es gibt Geschäftsführer, Mitarbeiter für Vertrieb oder Öffentlichkeitsarbeit. Es gilt, sich auf dem Markt zu behaupten.

Weil alles nur ein Spiel ist, können alle nur profitieren. Die Schüler erhalten Einblicke, die ihnen im späteren Berufsleben bestimmt sehr nützlich sein können. „Wir bieten Wirtschaft zum Anfassen“, sagt Heinrich Wiese. Er ist Mitarbeiter der Sparkasse – und mit seinem Kollegen Frank Rehorst für die Betreuung der Mitspieler zuständig.

22 Teams haben in diesem Jahr aus dem Kreis mitgemacht. Die Besten „einfach nur“ mit einem warmen Händedruck, Glückwünschen und Urkunden zu ehren, ist den Verantwortlichen aber nicht genug. Deshalb wurden die ersten zehn Teams eingeladen, um sich und ihre Geschäftsideen vor einem größeren Publikum zu präsentieren. Eine Jury ermittelte dann zusätzlich den Sieger der besten Präsentation.

Gute Werbung für den Schuhschrank im Auto

Und da konnte sich „Schuh-Tick“ durchsetzen. Anna Baiden, Julia Ens, Manuela Erdmann, Natalja Melchor, Patricia Nowak und Jennifer Richard servierten ihren rund 200 Zuschauern eine Klasse-Darstellung ihres Betriebs. Rhetorisch stark, übersichtlich und mit sicherem Auftreten warben sie für ihren Schuhschrank im Auto.

Kreativ zeigten sie sich auch in der Wahl ihrer dramaturgischen Mittel. Aus Pappe hatten sie ein kleines rotes Auto mit Audi-Emblem gebastelt, das aber allerdings eher einem VW-Beetle ähnelte. Dazu präsentierten die sechs jungen Frauen einen Internet-Auftritt, der über alle Bereiche von „Schuh-Tick“ informierte. Das überzeugte.

Platz zwei erreichten Christine Blum, Carolin De Jonckheere, Christine Dusella, Janka Koschitzke und Carl Philip Kölling mit ihrer Firma „Social X-Change“. Dabei handelt es sich um eine Kontakt- und Dienstleistungsbörse im Internet. Die Ratsgymnasiasten bieten darin sowohl eine Singlebörse als auch Nachhilfeunterricht oder Kinderbetreuung an. In ihrer Präsentation fielen besonders die prima strukturierte Homepage und die gute Rhetorik auf.

Rang drei im Präsentationswettbewerb ging an Team Education-Electronics, das sich ebenfalls stark verkaufte. Ihr Produkt ist ein kleiner Chip, der unter die Haut implantiert wird. In regelmäßigen Abständen misst er den Insulin-Spiegel bei Diabetes-Patienten. Die Daten werden auf Uhr oder Handy übertragen und: Gut möglich, dass der Chip einmal Wirklichkeit wird.

Viele lobende Worte gehören naturgemäß zu einer Siegerehrung. Landrat Dr. Ralf Niermann brachte die Sache mit einem Satz auf den Punkt: „Sie alle sind Sieger“, sagte er den Teilnehmern. Ihnen sei es gelungen, die anspruchsvollen Hürden zu meistern. Dazu zählen Workshops (einer auch beim Mindener Tageblatt), Marktanalysen sowie die Suche nach Trainern und Paten.

Ob „Education-Electronics“ morgen Bundessieger wird, bleibt abzuwarten. Denn die bundesweite Konkurrenz hat nicht geschlafen. Der Sieg im Kreisgebiet ist den jungen Petershägern aber nicht mehr zu nehmen. „Und sie sind immerhin auch unsere bislang erfolgreichsten Teilnehmer“, sagt Frank Rehorst.

„Lokaler Sieger“ des Deutschen Gründerpreises ist das Team von Education-Electronics, das damit bundesweit unter den ersten zehn rangiert. Wie sie deutschlandweit abgeschnitten haben, erfahren die Petershäger Gymnasiasten morgen in Hamburg. Fotos: Carsten Korfesmeyer

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