Mensabau am Gymnasium mit Weitblick?
vom 30.10.2008
Beschlossener Kostenrahmen in Frage gestellt / Mehrfachnutzung vom Standort abhängig / Schulausschuss tagt.
Von Uwe Vinke
Petershagen (mt). Sind die Würfel schon gefallen, oder rollen sie in eine bessere Position? Diese Frage stellt sich beim Blick auf den Mensabau am Gymnasium. Wofür im März 550 000 Euro eingeplant waren, sind jetzt 1,2 Millionen Euro im Gespräch.
Öffentlich wurde diese Zahl erstmals im Finanzausschuss genannt. Angesichts dieser neuen Summe für Bau und Einrichtung einer Mensa am Gymnasium stellte Edwin Niederbracht (FDP) auch den geplanten Standort in Frage (das MT berichtete).
Im März hatte der Stadtrat beschlossen, die Mensa an die Stelle der Hausmeisterwohnung neben den naturwissenschaftlichen Flügel der Schule zu bauen. Hier sei die Anlieferung von der Bremer Straße aus möglich, so ein Argument die Verwaltung.
Auf 250 Quadratmeter sollen ein Speisesaal für 123 Schüler sowie eine Küche für Essenausgabe und Bevorratung der angelieferten Speisen gebaut werden. Der Kostenrahmen wurde auf 550 000 Euro beziffert.
Diese Zahl ist auch mit Blick auf ähnliche Mensabauten in Porta Westfalica und Rahden vom Tisch. Hatte die Stadt schon im März auf Interessenten für den Betrieb verwiesen, gab es inzwischen Gespräche mit möglichen Betreibern. Dabei wurde deutlich, dass neben einer umfangreichen Kücheneinrichtung auch Personal- und Lagerräume erforderlich sind, die bisher nicht berücksichtigt wurden.
Ein vollständiges Menü soll nicht mehr als drei Euro kosten, so die Vorstellung der Schule. Dabei sollen sich die Schüler ihr Essen aus verschiedenen Bestandteilen und Salaten selbst zusammenstellen können. Die warmen Essenanteile zum Mittag werden aus einer Großküche angeliefert.
Wie aus Betreiberkreisen zu erfahren war, sind für einen solchen Mensabetrieb mindestens vier Personen erforderlich. Um wirtschaftlich arbeiten zu können, seien Zusatzangebote erforderlich. Hier werden Frühstücksbrötchen und Kioskbetrieb genannt.
Angesichts dieses täglichen Angebots stellt sich die Frage nach dem Standort neu. Der liegt derzeit an der äußersten westlichen Ecke des Schulgebäudes, weitab vom Schulhof. Hier gibt es keine direkte Anbindung an das Pädagogische Zentrum, was etwa bei Abendveranstaltungen mit Publikum sinnvoll wäre.
Untersucht, aber von der Verwaltung verworfen, wurde der Mensabau am alten Schulleiterhaus, der heutigen Schüler-Cafeteria. Das Flächenangebot sei zu klein und die Anlieferung müsse über den Schulhof erfolgen.
Nicht bedacht wurde bisher die Rasenfläche zwischen Cafeteria, Schulgebäude und Sporthalle. Hier wäre die direkte Anbindung an das Schulgebäude sowie das Pädagogischen Zentrum und den Schulhof möglich.
Angesichts der hohen Investitionskosten sprach sich Edwin Niederbracht im Finanzausschuss für eine Mehrfachnutzung der Mensa aus. Diese sei jedoch nur zusammen mit dem Pädagogischen Zentrum möglich.
Dies wird auch beim Blick in die Zukunft deutlich. Mit dem beschlossenen Neubau des Lahder Schulzentrums verschwindet die dortige Aula. Das Pädagogische Zentrum des Gymnasiums ist dann der größte Veranstaltungsort im Stadtgebiet.
Jede zusätzliche Veranstaltung mache den Mensabetrieb wirtschaftlicher, war aus Betreiberkreisen zu hören. Die Anlieferung über den Schulhof wird nicht als Problem gesehen. Die drei Fahrten am Tag würden dem Schulbetrieb angepasst.
Wohin die Würfel fallen, kann sich am Mittwoch, 5. November, zeigen. Dann tagt der Schulausschuss des Stadtrates ab 17 Uhr im Lehrerzimmer des Gymnasiums. Es sollen alternative Baupläne vorgelegt werden, die in der Stadtverwaltung inzwischen erarbeitet worden sind. Die Sitzung ist öffentlich.