Darwins Evolutionslehre zum Anfassen

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vom 03.11.2011

 

Wanderausstellung „Evolutiontour“ im Gymnasium Petershagen zu sehen / Alles andere als verstaubt

MIC

Maira Brinkmann (l.) und Janne Wesemann drehen am Rad der Zeit. MT-Foto: Claudia Hyna

Von Claudia Hyna

Petershagen (mt). Auf Darwins Spuren wandeln die Schüler des Gymnasiums Petershagen. Die Wanderausstellung „Evolutiontour“ ist noch bis Ende nächster Woche dort zu sehen.

Angesprochen werden die Schülerinnen und Schüler der Klassen 7 bis 13. Gestern morgen besichtigte die Klasse 9 d mit ihrem Biologielehrer Kevin Eckardt die zwei Container auf dem Schulhof. Lynn Kauke (15) und Antonia Saathoff (14) lobten die interessanten Filme und die Installation mit Würfeln. „Das hab ich so noch nie gesehen“, sagt Lynn. Beide können sich vorstellen, Biologie als Leistungskurs zu wählen. Auch Maira Brinkmann und Janne Wesemann (beide 15) finden die Abwechslung zum Unterricht sehr gut.

An zahlreichen interaktiven Stationen können die Schüler die Evolution hautnah erleben. Im Mittelpunkt stehen die Phänomene Sexualität, Zufall, Anpassung und Vielfalt. Wer das Rad der Zeit dreht, stellt fest, dass die Existenz des Menschen im Vergleich zum Alter des Lebens auf der Erde erst einen Wimpernschlag dauer. „Die Schüler mögen den visuellen Zugang und die Experimente, die sie im Anschluss an die Ausstellung im Klassenzimmer machen“, sagt Biologie- und Chemielehrer Andreas Knispel, der die Ausstelllung koordiniert.

Dank der Werbung im Vorfeld hat er erreicht, dass auch Schüler der Hauptschule Petershagen, des Gymnasiums Porta Westfalica sowie Referendare des Fachseminars Minden/Bielefeld sich die Evolutiontour ansehen.

Die Sprache der Stationen spricht die Jugendlichen an: „Was Frauen anmacht“, ist ein Bereich betitelt. Kurz und knapp sind die rein schriftlichen Informationen gehalten – und alles andere als verstaubt. Aufgelockert wird das Ganze mit Zitaten Darwins wie „Nichts in der Geschichte ist beständiger als der Wandel“.

Die mobile Ausstellung wurde zum Darwin-Jahr 2009 konzipiert. Initiator ist das Neanderthal-Museum in Mettmann und die NRW-Stifung Naturschutz. Hintergrund: In den vergangenen Jahren waren verstärkt kreationistische Bestrebungen in Europa aufgetreten, die die Erkenntnisse von Charles Darwin (1809 bis 1882) als Irrlehren darzustellen versuchten.

Ginge es nach ihnen, würde die Evolutionslehre aus dem Biologieunterricht der Schulen verbannt und durch den Schöpfungsmythos des Alten Testaments ersetzt. Dargelegt hat der englische Naturforscher seine Lehre in dem Werk „Die Entstehung der Arten“, das vor 152 Jahren veröffentlicht wurde. Aber auch weniger bekannte Anthropologen wie Johann Carl Fuhlrott und Hermann Schaaffhausen werden in der Ausstellung vorgestellt.

Welches ist das erfolgreichste Lebewesen? So könnte eine Frage lauten, die von einer Installation beantwortet wird. Als Gradmesser des Erfolgs gelten hier einmal nicht Stellung im Stammbaum, Körpergröße oder Einfluss auf die Umwelt, sondern schlicht die Anzahl der Individuen. Und siehe da, der Mensch ist ein Statist, ungeachtet seines rasanten Bevölkerungswachstums in den vergangenen Jahrhunderten.

Da dieses Projekt von der NRW-Stiftung gefördert wird, entstehen keine Kosten für die Schule. Beim Tag der offenen Tür am Samstag, 19. November, von 8.15 bis 13 Uhr, kann die Evolutionsausstellung ebenfalls besichtigt werden.

Kontakt

Gymnasium Petershagen

Hauptstr. 15
32469 Petershagen

05707 440
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