Problemen mit Tatendrang begegnen

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vom 04.07.2012

 

Landeskampagne „Schule der Zukunft“ zeichnet 17 Einrichtungen aus Kreisgebiet für NachhaltigkeitsProjekte aus

Tjorven Nienaber (v.l., Kurt-Tucholsky-Gesamtschule), Maria Wrobel (Ratsgymnasium), Sascha Grewe (Leo-Sympher-Berufskolleg) und Charlotte Stuhldreier (Gymnasium Petershagen) freuen sich über die Auszeichnung ihrer Schulen. Foto: Doris Christoph

Von Doris Christoph

Minden (dc). Nachhaltigkeit hat viele Gesichter, das bewiesen gestern 14 Schulen und drei Kindertagesstätten aus dem Kreis Minden-Lübbecke, die im Leo-Sympher-Berufskolleg für ihre Teilnahme an der Landeskampagne „Schule der Zukunft – Bildung für Nachhaltigkeit 2012 – 2014“ ausgezeichnet wurden.

Die Kampagne wird mit Unterstützung des nordrhein-westfälischen Umweltministeriums sowie des Schulministeriums von der Natur- und Umweltschutz-Akademie NRW (Nua) koordiniert. „Unser Ziel ist, Nachhaltigkeit auf Dauer in den teilnehmenden Schulen und Kitas zu verankern“, erklärte Stefanie Horn, stellvertretende Landeskoordinatorin bei der Nua.

Nachhaltigkeit umfasst dabei eine ganze Bandbreite an Möglichkeiten: Die Kinder haben seit ihrer Anmeldung vor zwei Jahren im Boden gebuddelt, Gewässerproben genommen oder auf gesunde Ernährung geachtet. Für die Teilnahme bestimmte jede Einrichtung ihre eigenen thematischen Schwerpunkte. Ökologische, ökonomische und soziale Aspekte sollten in ihrer Vernetzung erfahrbar sein und die Kinder direkt an den Entscheidungen und Umsetzungen beteiligt werden.

Mit einer ganzen Palette an Projekten hat sich die Kurt-Tucholsky-Gesamtschule (KTG) beworben, darunter ein solarbetriebenes Bobby-Car. Auf dem sauste die 22 Monate alte Marlene gestern an den in und um die Aula aufgebauten Projektständen – dem Markt der Möglichkeiten – vorbei. „Das ist der Prototyp von 2008“, erklärte Andreas Schmidt vom Mindener Unternehmen ABB, dem Kooperationspartner der KTG. Für die Konstruktion des Nachfolgetyps vernetzen sich die Gesamtschule und ABB nun mit der Technikerklasse des Leo-Sympher-Berufskollegs.

Das Berufskolleg ist schon ein alter Hase auf dem Gebiet der Nachhaltigkeit und wurde bereits zum dritten Mal als „Schule der Zukunft“ ausgezeichnet. Es arbeitete unter anderem mit der Aktionsgemeinschaft Friedenswoche Minden zusammen und entwickelte als Teil der schulpraktischen Ausbildung eine ökologische Beleuchtungsanlage im Grodno-Haus des Eine-Welt-Dorfes.

Das Ratsgymnasium punktete bei der Jury mit der Weiterführung seiner bisherigen Projekte und der Umsetzung seines Kulturbegriffs, mit dem es Stärkung des sozialen und interkulturellen Lernens und Lebens an der Schule verbindet.

Raus aus der Schule, rein in die Natur hatte das Gymnasium Petershagen als Motto gewählt. Schüler verschiedener Jahrgangsstufen hatten zusammen mit der BUND-Ortsgruppe Petershagen, der Biologischen Station Minden-Lübbecke und dem Aktionskomitee „Rettet die Weißstörche im Kreis Minden-Lübbecke“ die Natur in ihrer Umgebung erkundet und zum Beispiel Fließgewässer untersucht. „Schule der Zukunft heißt, den Unterricht nach draußen zu verlegen“, meinte denn auch Bio- und Chemielehrer Andreas Knispel.

Dr. Beate Scheffler vom Ministerium für Schule und Weiterbildung des Landes NRW zeigte sich in ihrer Rede beeindruckt von der Ideenvielfalt der Teilnehmer. Hauptziel der Kampagne sei es, „dass Menschen nicht hilflos vor Problemen stehen, sondern dass sie tatkräftig handeln.“ Das lernten die Kinder hier. Zusammen mit Landrat Dr. Ralf Niermann und Michael Uhlich, Schulabteilungsleiter bei der Bezirksregierung Detmold, überreichte sie den Kitas und Schulen ein ganzes Auszeichnungspaket mit Fahne, Urkunde und Schild „Schule der Zukunft“. Auch Kitas und Schulen aus Bad Oeynhausen, Espelkamp, Rahden und Lübbecke können das Zukunftsschild nun an ihrer Einrichtung anbringen.

Die Auszeichnungsfeier in Minden war die vierte in Ostwestfalen-Lippe, aus ganz Nordrhein-Westfalen hatten 418 Schulen und Kindertagesstätten an der Landeskampagne teilgenommen. Es ist bereits der dritte Durchgang der Kampagne, die in die UN-Weltdekade „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ von 2005 bis 2014 eingebettet ist.

Und die nächste Runde steht schon wieder an: Kitas, Schulen oder externe Partner können sich online mit einem neuen Thema oder einem weitergeführten Projekt bis zum 31. Dezember für die Landeskampagne anmelden, im Herbst 2013 werden die Projekte bewertet, 2014 die Auszeichnungen verliehen. Weitere Infos im Internet unter

schule-der-zukunft.nrw.de

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