„Mensa ist keine Pommesbude“
vom 06.12.2012
Menüs und Snacks beim Schulessen am Gymnasium / Essenzahl liegt hinter Erwartungen
Mensaleiterin Helene Lange stellte dem Mensaausschuss auch den Ofen vor, in dem die von Schülern beliebten Pizzazungen gegart werden. Foto: Ulrich Westermann
Von Ulrich Westermann
Petershagen (Wes). Seit der Eröffnung der Mensa am Gymnasium im Februar 2010 wurden viele Erfahrungen gemacht, die Änderungen zur Folge hatten. Um Einzelheiten ging es in der ersten Sitzung des Mensa-Ausschusses in diesem Schuljahr.
Ein Ergebnis der Diskussion lautete: „Was die Schülerinnen und Schüler gerne essen, sollte noch attraktiver gemacht werden“. Die Mensa wird von der Prodikon Integration gGmbH mit neun Mitarbeitern betrieben. Dabei handelt es sich um ein Unternehmen der Diakonie Stiftung Salem.
Schulleiter Friedrich Schepsmeier lobte das Mensateam unter der Leitung von Helene Lange, stellte die freundliche Bedienung heraus und betonte, dass das Preis-/Leistungsverhältnis in Ordnung sei. „Die Herausgabe von durchschnittlich 73 Essen am Tag ist aber enttäuschend“, sagte Schepsmeier.
Der Geschäftsführer der Prodikon Integration, Frank Ruthenkolk, meinte, Ziel sei, den Schülern ein qualitativ hochwertiges Angebot an Menüs und Snacks zu bieten, Arbeitsplätze für Menschen mit und ohne Behinderungen zu schaffen und die wirtschaftliche Tragfähigkeit zu sichern.
Zu den Angeboten gehörten drei Menüs, belegte Brötchen, Backwaren, frische Salate, Snacks von der Grillstraße, Getränke, Kaffee und Milchprodukte, berichtete Ruthenkolk. Mit der Schülerkarte könne bargeldlos bezahlt werden. Dazu komme die Barkasse. Über Internet könnten die Menüs vorbestellt werden. Die Menüs kämen aus der Küche in Lahde und direkt aus der Mensa. „Es gibt auch Pommes. Allerdings ist unsere Mensa keine Pommesbude“, bekräftigte Ruthenkolk.
Er ging auf die Konkurrenz in Petershagen ein. Man müsse dagegen halten, allerdings auch auf die wirtschaftliche Tragbarkeit achten. Das Preisgefüge in der Schulmensa habe sich zwischen 2010 und 2012 nur geringfügig verändert. „Ein Menü kostet zwischen 2,50 und 3,90 Euro. Den Preis bestimmter Bistroprodukte haben wir um zehn Cent erhöht. Der kontinuierliche Anstieg der Kundenzahlen und des Umsatzes ist positiv. Von unserem Wunsch, 200 Essen am Schultag auszugeben, sind wir noch weit entfernt“, so Ruthenkolk.
Qualitätsbeauftragter Norbert Wächter verwies auf eine erneute Kundenbefragung in der Mensa im kommenden Jahr. „Dann sollen auch die Jungen und Mädchen angesprochen werden, die nicht in die Mensa kommen. Uns interessiert der Grund“, kündigte Wächter an.
Mensaleiterin Helene Lange machte den Vorschlag, das Thema „Mensa“ im Schulunterricht zu erörtern. Eine Lehrerin wies auf die Fast-Food-Gesellschaft hin: „Wir werden nicht dahin kommen, dass alle Schüler mit Überzeugung in unsere Mensa gehen“.
Ein Thema der Sitzung war die Qualitätsuntersuchung durch die Landeselternschaft und die Hochschule Niederrhein. Das Ergebnis soll Anfang 2013 vorliegen.
Friedrich Schepsmeier verwies auf eine geplante Schülerbefragung in der sechsten Jahrgangsstufe. Befragt werden könnten auch die älteren Schüler, die berechtigt seien, das Schulgelände zu verlassen. „Die Wünsche sollen herausgefunden werden. Wichtig dabei ist, dass die Oberstufe nicht außen vor gelassen wird.“