Sanierung eine teure Überraschung
vom 11.12.2013
Politik kritisiert sehr kurzfristige Information der Verwaltung
Der A-Trakt des Gymnasiums bröckelt. MT-Archivfoto: Vinke
Von Uwe Vinke
Petershagen-Lahde (mt). „Die Summe hat mich umgehauen“ und „Zwei Millionen sind ein Hammer“ waren drastische Worte im Haupt- und Finanzausschuss. Gesprochen wurden sie von Günter Wehmeyer (FDP) und Wolfgang Riesner (Grüne) vor dem Beschluss zur Sanierung des A-Traktes am Gymnasium Petershagen.
Kritik gab es nicht an der erforderlichen Sanierung (MT vom 5. Dezember), jedoch an der schleppenden Information aus der Verwaltung. „Die SPD hat erst im November von dem Wasserschaden gehört“, klagte Karl-Christian Ebenau.
Fraktionskollege Friedrich Lange rechnete vor, dass bei einem Restwert des Gebäudes von 634 000 Euro die Sanierungskosten von zwei Millionen Euro günstig seien. „Ein Neubau würde vier Millionen Euro kosten.“
SPD-Mann Ingo Ellerkamp forderte ein Konzept zum Erhalt der städtischen Gebäude. Brandschutzvorgaben gebe es in allen Gebäuden. Das Konzept gehöre in die Finanzplanung, um „Überraschungen“ zu vermeiden.
Brandschutz ist die Ursache für die Sanierung des A-Traktes, hinzu kommt ein großer Wasserschaden in den Sommerferien, der am 1. September festgestellt wurde. „Dieser Wasserschaden hätte schon eher an die Politik gemeldet werden können“, kritisierte Wehmeyer. Auch Helga Berg (CDU) bezeichnete die Information der Politik als „sehr kurzfristig“.
CDU-Fraktionskollege Heinrich Schröder verwies darauf, dass die Verwaltung ab 1. September tätig gewesen sei. „Da die Verwaltung wenig Personal hat, braucht es Zeit“, entschuldigte Wolfgang Riesner die lange Planung. Nach dem Wasserschaden sei „genauer hingesehen“ worden.
Kämmerer Dirk Breves meinte, die Politik sei angesichts der Kurzfristigkeit „sicherlich überfordert“. Die Vorgaben des Kreises zum Brandschutz hätten aber erst spät in der Verwaltung vorgelegen.
Die Kostenschätzung der Sanierung von zwei Millionen Euro bezeichnete Breves als „realistisch“. Die Wünsche der Schule seien im Kostenrahmen wohl umsetzbar. Eine Million Euro sei ja bereits im Haushaltsplan eingeplant, fand er Zustimmung der Parteien.
Keine Einschränkung für die Sanierung sieht Wolfgang Riesner im gewünschten Denkmalschutz für das Schulgebäude aus den Jahren um 1880. „Wir sind mit dem Denkmalamt in Münster im Gespräch“, berichtete Bürgermeister Blume.
Politik und Verwaltung waren sich einig, dass der enge Zeitrahmen zur Gebäudesanierung umgesetzt wird. Gebaut werden soll ab den Osterferien bis zum Ende der Sommerferien. Bei zwei Enthaltungen in der SPD wurde dem Vorhaben zugestimmt.