Wo der Teufel seine Finger im Spiel hat

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vom 12.02.2014

 

Theater AG des Gymnasiums Petershagen probt für Drama „Hexenjagd“ / Stück nicht für Grundschüler geeignet

Bei der Theater-Arbeitsgemeinschaft II des Petershäger Gymnasiums steht das Drama „Hexenjagd“ von Arthur Miller auf dem Spielplan. Premiere wird am 1. März im Pädagogischen Zentrum gefeiert. Foto: Ulrich Westermann

Von Ulrich Westermann

Petershagen (Wes). Im Pädagogischen Zentrum des Petershäger Gymnasiums wird fleißig geübt. Dort laufen die Proben der Theater-Arbeitsgemeinschaft II für das Drama „Hexenjagd“ nach Arthur Miller. Der Vorhang zur Premiere öffnet sich am Samstag, 1. März, um 19.30 Uhr.

Wenn Mädchen zu nächtlicher Stunde nackt im Wald tanzen, dann hat ganz sicher der Teufel seine Finger im Spiel. Das glauben zumindest die Einwohner des Städtchens Salem. Sie beschließen, einen erfahrenen Exorzisten zu rufen. Die Folge ist eine Serie von Prozessen, Verurteilungen und Hinrichtungen. Danach haben Missgunst und Hass die kleinstädtische Gemeinschaft zerstört, nur der Teufel wurde nicht gefunden.

In seinem historischen Drama „Hexenjagd“ aus dem Jahr 1953 nimmt Miller die Salemer Prozesse und Hexenverfolgungen im ausgehenden 17. Jahrhundert zum Anlass, die politische Lage und die Verfolgungsmethoden des Politikers Joseph McCarthy in den 1950er Jahren in Amerika zu schildern. Der Verfasser musste danach vor dem Ausschuss für unamerikanische Umtriebe erscheinen. Dort verweigerte Miller die Aussage über seine Verbindung zur kommunistischen Partei. 1958 wurde er rehabilitiert. In vielen Werken setzt sich Miller mit der Abhängigkeit der Gesellschaft von wirtschaftlichen Entwicklungen auseinander. In seinem Stück „Alle meine Söhne“ entlarvt er das Profitverhalten eines Unternehmers während des Krieges.

Im Jahr 2003 erhielt Miller den Jerusalempreis für die Freiheit des Individuums in der Gesellschaft. Die Jagd nach angeblichen Hexen fand hauptsächlich in Europa statt, vereinzelt allerdings auch in den USA. Ein Beispiel dafür liefern die „Salem Witch Trials“ aus dem Jahr 1692. Die Welle der Hexenprozesse erfasste nach dem Dreißigjährigen Krieg auch die Altstadt Petershagen. Bekannt ist, dass dort von 1654 bis 1656 mindestens 39 Personen (35 Frauen und vier Männer) hingerichtet worden sind. Im Jahr 1656 wurden den Kirchenbucheintragungen zufolge in Petershagen zehn Menschen wegen „Hexerey“ getötet.

An der Aufführung sind 35 Jungen und Mädchen von der neunten Klasse bis zum Abiturjahrgang beteiligt. Auch einige ehemalige Schüler des Gymnasiums stehen auf der Bühne. Die Proben haben nach den Sommerferien begonnen. Regie führen Kristina Voß und Rainer Hoock. Sie weisen darauf hin, dass das Theaterstück für Kinder im Grundschulalter thematisch nicht geeignet ist.

Die Theater-AG II des Petershäger Gymnasiums führt das Drama von Arthur Miller dreimal im Pädagogischen Zentrum auf. Nach der Premiere am 1. März öffnet sich der Vorhang wieder am Freitag, 7. März um 19.30 Uhr und am Sonntag, 9. März, um 17 Uhr. Der Vorverkauf hat bereits begonnen. Eintrittskarten (Erwachsene sieben Euro, ermäßigt vier Euro) gibt es im PZ vor dem Unterricht (8 bis 8.15 Uhr) sowie in den großen Pausen (9.50 bis 10 Uhr und 11.35 bis 11.55 Uhr).

Vorbestellungen sind auch im Sekretariat der Schule, Telefon (0 57 07) 4 40, möglich. Zudem ist an den drei Theatertagen die Abendkasse eine Stunde vor Beginn der Aufführungen geöffnet.

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