DRK zeigt goldene Regeln für Lebensretter

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vom 12.09.2014

 

Ausbildung im Gymnasium Petershagen / Ausbildungsbeauftragte Margot Denk ruft zur Teilnahme an Kursen auf

Werben zum Tag der Ersten Hilfe für die beim DRK angebotenen Kurse: Kai Korff, der hier einen Verletzten mimt, Margot Denk, Stefan Brüggemann und Daniel Warterreus (von links). MT-Foto: Oliver Plöger

Von Oliver Plöger

Petershagen (mt). Das Deutsche Rote Kreuz mehrt im Petershäger Gymnasium die Zahl der Lebensretter. Gleichzeitig weist es ausdrücklich auf den Internationalen Tag der Ersten Hilfe am Sonntag hin. Aus gutem Grund, wie Margot Denk betont: „Um die Erste-Hilfe-Kenntnisse ist es nicht gut bestellt.“

Dabei erinnert die Erste-Hilfe-Beauftragte des Roten Kreuzes an eine Studie von DRK und ADAC, die sich um lebensrettende Maßnahmen und Erste Hilfe am Unfallort dreht: „Zwar trauten sich danach rund 73 Prozent der Befragten Erste Hilfe zu, aber nur 33 Prozent kannten alle notwendigen Maßnahmen.“ Fakt ist laut Margot Denk: Über die Hälfte der Verkehrstoten sind innerhalb der ersten Minuten nach dem Unfall gestorben. Warum? Viele sind an der eigenen Zunge erstickt. Und auch bei internistischen Notfällen – einem Herzinfarkt zum Beispiel – sind die Chancen einer erfolgreichen Reanimation oft nach drei bis fünf Minuten vertan.

Diese Chancen sollen die Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums in Petershagen nutzen – und den Opfern eine Überlebenschance bieten. An vier Tagen wurden sie von den DRK-Ausbildern Kai Korff, Daniel Warterreus und Stefan Brüggemann unterwiesen. Zum Beispiel in den „Fünf wichtigsten Dingen, die man über Erste Hilfe wissen sollte“: So ist „Ruhe bewahren“ ein oberstes Gebot.

Meist sei man an der Unglücksstelle nicht allein, erklärt Margot Denk: „Umstehende sollten um aktive Mithilfe gebeten werden.“ Und: Auch die eigene Sicherheit sei wichtig. Auf der Autobahn kämen inzwischen mehr Menschen durch unachtsames Helfen ums Leben als durch die Unfälle selbst.

Zweitens sei die rasche Alarmierung unter 112 wichtig, erinnert Margot Denk an die berühmten W-Fragen: Wo hat sich der Unfall ereignet? Was ist passiert? Wie viele Personen sind verletzt oder erkrankt? Welche Verletzungen und Erkrankungen liegen vor? Und dann: auf Rückfragen warten, nicht gleich auflegen.

Drittens sollte mit dem Verletzten gesprochen werden. „Nicht über Vergangenheit oder Zukunft – sondern jetzt ermutigend und tröstend“, sagt Margot Denk. Und viertens: Wenn es sich um einen Bewusstlosen, aber normal atmenden Menschen handelt, kühlen Kopf bewahren und in die stabile Seitenlage bringen.

Absolute Eile bei Atemstillstand

Absolute Eile ist geboten – so Punkt fünf – wenn der Betroffene nicht mehr atmet. Notwendig sind Herzdruckmassage und Beatmung. Margot Denk: „Dreißig mal auf die Mitte des Brustkorbs drücken, immer im Wechsel mit zwei Beatmungen – Mund zu Mund oder Mund zu Nase.“ Die wesentlichen Erste-Hilfe-Maßnahmen sollte jeder kennen, sagt Margot Denk – nicht nur die vorbildlichen Schüler im Gymnasium Petershagen.

Erste-Hilfe-Lehrgänge liegen vielfach schon über Jahre, wenn nicht Jahrzehnte zurück. Dabei könnten zehn Prozent der Unfalltoten in Deutschland nach einer Studie der Uni Würzburg gerettet werden: „Zehn Prozent sind 360 Personen“, sagt Margot Denk.

Und auch DRK-Präsident Dr. Rudolf Seiters macht es deutlich: „Ein Erste-Hilfe-Kurs im Leben ist viel zu wenig. Alle fünf Jahre müssen die Kenntnisse aufgefrischt werden.“ Also: „Es sind nicht nur Jugendliche gefragt, auch Erwachsene sind angesprochen“, so Denk.

Ansprechpartner für Erste-Hilfe-Kurse beim Mindener DRK-Kreisverband sind Margot Denk und Insa Breder. Kontaktdaten und Kurs-Termine (auch für andere Angebote wie Erste Hilfe am Kind) gibt es laufend aktualisiert auf der Internetseite des DRK-Kreisverbands.

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