Bewegte Zeiten. Sport macht Gesellschaft

Zwei Abiturientinnen haben erfolgreich am Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten teilgenommen

Nur ein Nebenprodukt ist die gemeinsame Ausarbeitung mit dem Titel „Sport in der Zeit des Nationalsozialismus. Das Beispiel der Oberschule in Aufbauform in Petershagen“ und die Teilnahme am Geschichtswettbewerb von Larissa Klein und Lea-Sophie Siekmann.

Die Arbeit begann in einem Projektkurs zur Schulgeschichte des Städtischen Gymnasiums Petershagen. Sechs Schülerinnen und Schüler der Q1/Q2 widmeten sich ein Jahr lang dem gleichermaßen brisanten wie interessanten Teil der Schulgeschichte in der NS-Zeit.

Neben den schulischen Archivalien, Abiturprotokollen, Schülerakten und Amtsblättern der Jahre 1933-1944, dienten neben Jahreschroniken der Stadt Petershagen alte Zeitungsberichte als Quelle. Auch ein Zeitzeuge zeigte sich bereit, im Gymnasium haut- und schülernah von seinen Erlebnissen aus der Zeit vor über 80 Jahren zu berichten.

Bei der Vielzahl von Informationen und möglichen Zugängen zur Geschichte kristallisierten sich erst nach und nach Schwerpunkte der Arbeit heraus. So beschäftigte sich eine Schülerin mit der Veränderung der Unterrichtsinhalte und erstellte als Projektergebnis einen „exemplarischen Schultag in der Zeit des Nationalsozialismus“. Eine andere Kursteilnehmerin widmete sich dem Schicksal jüdischer Schülerinnen und Schüler der damaligen Aufbauschule – und dies bemerkenswerterweise an zahlreichen Samstagvormittagen.

Für Larissa und Lea kam der Geschichtswettbewerb mit dem herausfordernden Titel „Bewegte Zeiten. Sport macht Gesellschaft“ erst später ins Spiel. Denn in den Archivalien aus der NS-Zeit fanden die beiden Projektteilnehmerinnen eine Reihe von Informationen zur „Körperertüchtigung“ an ihrem Gymnasium. Erneut boten alte Abiturunterlagen, Prüfungsprotokolle sowie Nachweise über Fortbildungsveranstaltungen des Lehrpersonals Auskunft über die Wandlungsprozesse im Sport in der NS-Zeit: Körperbildung und Wehrertüchtigung nahmen in den Jahren ab 1933 nachweisbar einen immer größeren Stellenwert ein. Nachzulesen ist dies in der fünfzehnseitigen Arbeit der beiden Schülerinnen.

Der Projektkurs, in dem die heutigen Abiturientinnen und Abiturienten ein Jahr lang in der Schulgeschichte und in alten Unterlagen geforscht haben, ist ein Teil historischer Forschungen von Schülerinnen und Schülern. So widmeten sich vor zwei Jahren bereits drei Schülerinnen der damaligen J8 und EF – ebenfalls im Rahmen des Geschichtswettbewerbes – der Wiedereröffnung der Schule nach dem Zweiten Weltkrieg sowie ein weiterer Projektkurs dem schulischen Leben im spannenden Epochenjahr 1968. Deren Ergebnisse konnten in einer kleinen Ausstellung im Alten Amtsgericht gezeigt werden.

Larissa und Lea haben in der vergangenen Woche neben ihren Abiturzeugnissen – ganz nebenbei – auch Teilnahmeurkunden sowie ein Buchgeschenk der Körberstiftung, die den Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten traditionell ausrichtet, erhalten.

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