Eigenen Begabungen und Interessen Raum geben

Erfolgreiches Arbeiten im Expert/inn/enprojekt der Sekundarstufe I

In unserer schnelllebigen Zeit sind wir meistens im „Erledigungsmodus“. Selten kommen wir dazu, einmal unseren ureigenen Interessen nachzugehen und dem, was uns eigentlich am Herzen liegt, den ihm angemessenen Raum zu geben.

Genau dies macht das „Expert/inn/enprojekt“ möglich – ein zentraler Baustein der Begabungsförderung an unserer Schule. Einmal in Ruhe einem selbst gewählten Thema nachgehen, einem Thema, mit dem man sich immer schon einmal beschäftigen wollte, weil es einem einfach wichtig ist: Das ist die Idee, der auch in diesem Jahr wieder einige Schülerinnen und ein Schüler aus Klassen der Sekundarstufe I über das gesamte Schuljahr hinweg ein paar Stunden jeder Woche widmeten. Umsetzbar wurde dies durch ein „Drehtürmodell“, das schulorganisatorisch Zeitfenster am Schulmorgen generierte.

Dass dieses Zeitfenster allein nicht ausreicht und viel zusätzliche Arbeit auch zu Hause zu erledigen ist, merkten die „Expert/inn/en“ schnell. Aber die anspruchsvoll-selbstständige Tätigkeit, die sie aufbrachten, machte auch Spaß. Letzten Mittwoch (22.06.) war dann das abschließende Event: der Präsentationsabend des Expert/inn/enprojekts, wo Eltern und Geschwister die Ergebnisse zu hören und zu sehen bekamen.

Benjamin von Heesen aus der Klasse 7a stellte hier seine Arbeit zu Robotern vor: „Wie sie denken und was sie für uns tun“ – sicherlich eine brandaktuelle Thematik, bei der sich zeigt, wie hilfreich moderne Technik sein kann. Nele Sofie Korte aus der 7e sprach über eine bedrohte „Welt unter Wasser – Das Great Barrier Reef als Ökosystem“: Sowohl Schönheit als auch weitgreifende Schäden durch zu hohe Meerestemperaturen kamen hier zur Sprache und es zeigte sich wieder einmal: Wir müssen etwas tun, um unsere schöne Welt zu erhalten! Das war auch die Botschaft von Pia Friedrichs Arbeit über „Wildbienen in der Krise!“: „Lasst uns anpacken und – analog zu den Imkern, die sich um die Honigbienen kümmern, die Lebensbedingungen der Wildbienen stärken.“ Dazu ermutigte uns die Schülerin aus der Klasse 7c. Sie führte im Detail vor, wie es gelingen kann, die Wildbienen zu stärken. Interessant, dass sich gleich drei der Expert/inn/en-Arbeiten um Krankheiten drehten. Lilly-Marleen Bischoff (8b) stellte „Behandlungsmethoden in der Brustkrebstherapie“ vor – unter anderem auch die mit großen Hoffnungen verbundene Immunonkologie. Es wäre tatsächlich phantastisch, wenn der hierbei konzipierte Wirkmechanismus funktionieren würde. Es sieht ganz danach aus! In Anna Laura Nehrts Vortrag über unser Leben mit Corona wurden interkulturelle Unterschiede deutlich: Corona in Deutschland und Corona in Brasilien – die Schülerin aus der 9b zog vor dem Hintergrund eigener Erfahrungen authentische Vergleiche und schaffte es, diese uns alle so belastende Thematik sehr authentisch und lebensnah aus ganz eigener Perspektive zu präsentieren. Anna Dorothea Usselmann aus der 7c verschaffte den Zuhörer/inne/n einen Gesamtüberblick über die Geschichte der Impfungen: „Von Pocken bis Corona“: Interessant, wie die Impfidee entstand und welch segensreiche Wirkungen sie in unterschiedlichen Szenarien entfaltete. Man erfuhr beispielsweise, dass Grippe-Impfstoffe in jedem Jahr an die sich ändernden Erreger neu angepasst werden. Mia Sophie Traupes Interesse ging in eine ganz andere Richtung. Die Schülerin aus der 7a interessierte sich für Piratinnen. Ja, Sie haben richtig gelesen: Es gab auch Frauen (teils als Männer verkleidet), die mit wilden Gesellen auf ungewiss-gefährliche Fahrt gingen. Gar nicht so leicht, hierzu ergiebiges Recherchematerial zu finden. Mia Sophie schaffte das souverän.

Dies alles konnte man also erfahren auf dem Präsentationsabend des Expert/inn/enprojekts am 22.06. – wunderbar zwischenmoderiert von Anna Laura Nehrt, einer der Teilnehmerinnen. Dank gebührt auch Falk Usselmann, der bei Generalprobe und Durchführung der Präsentationsveranstaltung technischen Support lieferte. An diesem Abend erhielten die Teilnehmer/innen feierlich die Druckversionen ihrer Arbeiten überreicht: die vielleicht erste eigene Arbeit, die man selbst in Händen hält! Eine tolle Erfahrung!

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