Internationaler Schüleraustausch 2022
Bestehende Kontakte neu gelebt!
Vor einigen Jahren wurde ein kleines, aber feines Projekt der Fachschaft Französisch unseres Gymnasiums mit dem Oberstufengymnasium Gymnase Intercantonal de la Broye in Payerne (in der frankophonen Schweiz) durchgeführt:
Damals nahmen jeweils Kurse der elften Klassen an einem E-twinning- Projekt Teil, das in einer Reise in die Schweiz bzw. nach Deutschland mündete. Im Unterricht wurden Emailpartner gefunden und Themen zur Diskussion sowie für kooperative Präsentationen ausgegeben. Im Rahmen des Besuchs der Partnerschule wurden diese Präsentationen zweisprachig vorgetragen, gemeinsam Sport gemacht, Feste durchgeführt und die Region erkundet.
Eine schöne, wenn auch andersartige Fortsetzung fand diese Kooperation in diesem Herbst, als eine Oberstufenschülerin aus Payerne einen zweimonatigen Sprachaufenthalt in Deutschland unternahm.
Unter Mithilfe unserer aktiven Schulpflegschaft wurde rasch eine großzügige und warmherzige Gastfamilie für die 18-jährige Léa gefunden, die sie herzlich in ihr Familienleben integrierten, die Region sowie einige weitere Städte im Norden Deutschlands nahebrachten. Léa nahm am Unterricht der Q1 teil und bereicherte so auch nicht nur unseren Französischunterricht.
Wir haben die Zeit mit ihr sehr genossen und ermutigen alle dazu, sich einen solchen Aufenthalt selbst zuzutrauen beziehungsweise auch als Gastfamilie anzubieten!
Mariam Ibrahim
Lesen Sie hier ein paar Erfahrungsberichte:
Der erste Tag war sehr aufregend. Selbst wenn wir Deutsch seit sieben Jahren lernen, es bleibt schwierig zu sprechen und zu verstehen. Ich war verloren, denn alles war neu für mich.
Die erste Woche war die Schwierigste, weil ich mich an das Deutschland hier gewöhnen mußte und die Sprachbarriere war nicht hilfreich. Aber es wurde mit der Zeit besser. Die Familie war nett, Ich konnte mehr sprechen und verstehen. Wir machten viele Aktivitäten und Deutschland besuchen. Wir fuhren nach Hamburg, Hannover und Leipzig. Das waren tolle Reisen. In die Dorfversammlungen zu gehen war auch sehr interessant, wie Fußballspiel. Oder zu machen einen Sport in dem Dorf war sehr gut. Die Familie Meyer hat mich direkt integriert und mir während meines Aufenthalts geholfen. Ich danke ihnen sehr für all ihre Freundlichkeit.
Meine Erfahrung in einer deutschen Schule war sehr gut. Die ersten Tage war ich verloren aber die Klassenkameraden haben mir immer geholfen. Die Lehrinnen und Lehrer halfen mir und fragten mich, wenn ich mithalten könnte. Die Kurse waren anders als in der Schweiz so es war kompliziert um die Übungen zu machen.
Amy, die mir die Schule zeigen sollte, half mir viel. Sie hat mir ihre Freundinnen vorgestellt. Jetzt sind wir Freundinnen und Ich hoffe, dass wir in Kontakt bleiben werden.
Viele Dank auch an das GYP, sonst hätte ich diese Erfahrung nicht machen können.
Léa Duc
Frankophone Schweiz trifft Deutschland
Die Aufregung war groß. Nach einigen Mails und einem Videochat konnten wir unsere Gastschülerin am Samstag, 22.08.2022 endlich begrüßen. Es liegen neun spannende Wochen vor uns.
In der Woche ist normaler Alltag, Schule, lernen und gemeinsam Essen. Für Fragen rund um das Thema Schule, waren Frau Ibrahim und Frau Verhoeven immer nette, zuverlässige Ansprechpartnerinnen.
An den Wochenenden standen gemeinsame Aktivitäten an. Erntefest im Ort, Sportplatz mit Fußballspiel am Wochenende, Fahrradtouren und vieles mehr. Die Touren nach Hannover, Hamburg und Leipzig werden sicher in toller Erinnerung bleiben. Hier konnten wir Léa das Land näherbringen und erfahren, wie die Unterschiede zu ihrer Heimat sind. Es ist immer wieder interessant wie unterschiedlich die Länder und Kulturen sind, obwohl die Entfernung gar nicht so groß ist.
Auch wenn wir kaum Französisch konnten, ging es mit der Verständigung ganz gut. Am Anfang mehr mit Gesten und Englisch, aber nach einiger Zeit gab es nicht mehr viel Verständigungsprobleme und wir konnten schon nette Gespräche führen.
Für uns alle was es eine tolle, spannende, interessante und aufregende Zeit, die wir nicht missen möchten.
Regina Meyer und Familie (Léas Gastfamilie)
Ich bin Amy Block und bin derzeitig in der Q1.
Eine Woche, bevor Léa kam, hat Frau Verhoeven mir und zwei weiteren Schülerinnen geschrieben und gefragt, ob wir Léa etwas unter die Arme greifen könnten, da wir auch mehrere Kurse zusammen hatten. Am ersten Tag haben wir dann schnell die Sprachbarriere gemerkt, da wir weder mit Deutsch noch Französisch wirklich weit kamen. Ich kann zum einen kaum Französisch und sie verstand am Anfang auch kaum Deutsch. Glücklicherweise sind wir beide einigermaßen gut in Englisch, wodurch wir dann immer Englisch redeten.
Am Anfang war der Kontakt trotz allem noch sehr zögerlich, da man einander kaum kannte. Aber über die Zeit haben wir immer mehr geredet und die Pausen auch mit meinen beiden anderen besten Freundinnen verbracht. Die Konversationen haben sich vertieft und sie wurde schnell zu einer sehr guten Freundin. Wir haben uns dann ein paarmal privat getroffen und uns fest vorgenommen weiterhin Kontakt beizubehalten.
Da wir die ganze Zeit Englisch redeten, haben wir beide schnell gemerkt das wir uns auch darin verbessert haben. Trotzdem habe ich erkannt, dass ihr Deutsch viel besser wurde und auch ihr Verständnis hat sich stark verbessert, dadurch das ich und meine beiden besten Freundinnen weiterhin meistens in Deutsch redeten.
Insgesamt hat sich eine feste Freundschaft gebildet, trotz der Sprachbarriere und der kurzen Zeit.
Ich werde sie definitiv sehr vermissen, genauso wie meine besten Freundinnen, und wir werden alle versuchen, weiterhin Kontakt zu behalten.
Amy Block, Q1-Schülerin
Léa werden wir in unseren Reihen des Leistungskurses Englisch vermissen!
Léa kam und eroberte unsere Herzen auf ganz charmante Weise, zurückhaltend und doch bestimmt. Ihr Akzent ließ uns alle gebannt lauschen, wenn sie etwas im Unterricht sagte.
Im Leistungskurs Englisch ging es zügig – mit dem Klausurtermin im Nacken – voran. Da wurde nicht viel „drum herum geredet“. Dennoch blieb Zeit für gemeinsame Aktionen, wie dem Leichenschmaus (funeral feast) am Tag der Beerdigung von Queen Elizabeth II, die wir teils live im englischen Fernsehen mitverfolgten, sowie dem Wandertag mit Minigolf im Café Anna. Zugegeben, Léa hat in unserem Kurs ihre Sprachfertigkeiten im Englischen und nicht im Deutschen gefestigt, aber alsbald sie aus dem Raum A 1.02 kam, wurde die deutsche Sprache ihre tagtägliche Herausforderung, die sie in der kurzen Zeit immer besser meisterte.
Ich wünsche Léa alles erdenklich Gute und freue mich über ihren mutigen Schritt. Ich hoffe, dass sie wertvolle Erfahrungen gemacht hat und mit dem berühmten Blick über den Tellerrand etwas anfangen kann. Großer Dank geht an Frau Meyer und ihre gesamte Familie, Frau Ibrahim und natürlich an die Q1, stellvertretend insbesondere an Amy – ohne Sie und euch wäre dieser Austausch nicht so schön geworden!
M. Verhoeven