Zeitzeugenbesuch im Projektkurs Geschichte

Neben „Abenteuergeschichten“  gibt der ehemalige Internatsschüler persönliche und zeitgeschichtliche Einblicke in das Schul- und Internatsleben der 50er Jahre

Im Rahmen unserer Arbeit im Geschichtswettbewerb ,,Mehr als ein Dach über dem Kopf. Wohnen hat Geschichte“ 2022/23 hatte unser Geschichtsprojektkurs unter Leitung von Frau Tschöpe einen ganz besonderen Gast, den ehemaligen Internatsschüler Matthias Bronisch.

Bei dem Wettbewerb ruft Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier dazu auf, auf „Spurensuche“ zu gehen und sich mit der regionalen Geschichte zu beschäftigen. Genau das tat unsere Gruppe und fand in den Archiven unserer Schule viele Dokumente auch über das ehemalige Internat. Zu den Dokumenten gehören Baupläne, Internatszeitungen, Internatsregeln und Briefe.

Dabei beschäftigten wir uns auch mit Schülerakten und begannen die verschiedenen Internatsschüler herauszufiltern. Während des Prozesses sammelten sich immer mehr Fragen über das Internat, weshalb wir ein Interview mit einem Internatsschüler planten. Wir wurden auf Herrn Bronisch aufmerksam und kontaktierten ihn.

Nach einer sehr netten Antwort trafen wir uns am Samstag, dem 14.12 mit Matthias  Bronisch und hatten die Möglichkeit unsere Fragen über das Internatsleben zu stellen. Bei einem gemütlichen Frühstück erzählte uns Herr Bronisch viel über seine Zeit im Jungeninternat in den Jahren 1950 bis 1956.

Nach dem Zweiten Weltkrieg war das Internat für viele Jungen und junge Männer die einzige Möglichkeit zur höheren Bildung, da oft die Väter im Krieg gefallen waren und die Familien mit großen Schwierigkeiten in der Nachkriegszeit zu kämpfen hatten. Aber das Internat war kein „Zufluchtsort“. Neben abenteuerlichen Internatsgeschichten wie kleineren „Brandstiftungen“ und drohendem Rauswurf erzählte Herr Bronisch von emotionalen und prägenden Momenten. Trotz der Anzahl von 80 Schülern fühlte er sich alleine und vermisste familiäre Bezugspersonen, kam er doch schon als 13jähriger ins Internat. Auch Freunde konnten die fehlende Familie im Internat nicht ersetzen, was sehr prägend für die jungen Erwachsenen war. Die Lehrer, so bedauerte Herr Bronisch, hielten sich konsequent an den Lehrplan, ohne den Ansatz einer Aufarbeitung der kriegsgeprägten Jahre oder der Kriegserfahrungen zu zeigen.

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