Ökologie-Exkursion ins Heisterholz

Der Biologie-Leistungskurs der Q1 und einige Schülerinnen aus dem Grundkurs des Städtischen
Gymnasiums Petershagen verbrachten den 23. Mai 2023 im Rahmen einer Ökologie-Exkursion in
dem Waldgebiet Heisterholz, um unter Anleitung der Biologischen Station Minden-Lübbecke
praktische Erfahrung bei der Durchführung und Auswertung ökologischer Forschungsaufträge zu
sammeln. Besonderes Highlight war dabei der Umweltbus LUMBRICUS, welcher den
Jugendlichen vor Ort zur Aufbereitung ihrer Arbeitsergebnisse zur Verfügung stand.

Nachdem sich alle Teilnehmenden am Morgen auf dem Gut Nordholz eingefunden hatten, machte
Mitarbeiter der Biologischen Station Sascha Traue die Gruppe mit eindrucksvollen Bildimpulsen
auf die Relevanz der aktiven Anteilnahme am Klima- und Naturschutz aufmerksam. Bereits hier
wurden in offenen Gesprächen Gedanken und Gefühle zu sensiblen Themen wie
Meeresverschmutzung, Waldrodung und Insektensterben geäußert. Nachdem die Petershäger ein
ausgeprägtes Umweltbewusstsein bewiesen hatten, war der Tatendrang groß. Doch wer
nachhaltig handeln wolle, der müsse seinen Horizont erweitern und sich neues Wissen aneignen,
so Waldpädagoge Sascha Traue.

Deshalb untersuchten die Schülerinnen arbeitsteilig das komplex organisierte Ökosystem Wald,
wobei ihnen neben dem Natur- und Landschaftsführer auch seine Kollegin und wissenschaftliche
Mitarbeiterin Friederike Schumann sowie die Umweltpädagogin Regina von Oldenburg zur Seite
standen und ihre Expertise mit den Gymnasiastinnen teilten.

Ihr Vorgehen zeichnete sich durch ein wissenschaftlich umfassendes Methodenspektrum aus: Mit
den verschiedensten Messinstrumenten wurden Windstärke, pH-Wert und Luftfeuchte ermittelt. Im
andauernden Nieselregen suchte und sammelte man akribisch Bodentiere unterschiedlicher
Größe. Ein paar Meter weiter wurde ein Erdbohrstock etwa 70 cm in den oberflächennahen Grund

geschlagen. Die entnommene Bodenprobe diente als Material für die geomorphologische Analyse
und bodenkundliche Typisierung. Andere Schülerinnen nahmen eine Kartierung vor, um im
abgesteckten Gebiet ausgewählte Pflanzen, Sträucher und Bäume zurück an der Biostation
inventarisieren zu können.

Gestärkt und aufgewärmt machten sich die Gruppen an die abschließende Ergebnispräsentation.
Die gegenseitige Arbeit wertschätzend improvisierten die Schülerinnen Vorträge über graphisch
erfasste Daten, erstellte Bodenprofile und identifizierte Arten. Den Abschluss bildeten
mikroskopische Aufnahmen der Makrofauna, die in der mobilen Forschungsstation der Natur- und
Umweltschutz-Akademie Nordrhein-Westfalen (NUA) von der zuständigen Gruppe mit fundierten
Kommentaren zu recherchierten Merkmalen vertont wurden.

Insgesamt erlaubte die Veranstaltung den Teilnehmenden nicht nur einen fachlich anspruchsvollen
Einblick in das Mikroklima des Waldes, sondern verhalf ihnen ebenso zu einem praxisnahen
Zugang zur Umwelt als schätzens- wie schützenswertes Wirkungsgefüge. Darüber hinaus konnten
sich die in Krisenzeiten oftmals entmutigten jungen Erwachsenen wieder als aktive Protagonisten
im Klimageschehen begreifen. Die gewonnene Handlungskompetenz und ökologische Empathie
wird der Leistungskurs demnächst bei einer inszenierten Bürgerkonferenz unter Berücksichtigung
sozialer und wirtschaftlicher Gesichtspunkte im Diskurs zur Maßnahmenfindung heranziehen. Für
diese Inspiration und den ertragreichen Tag sind die Schülerinnen sowohl allen Beteiligten als auch
ihrer verantwortlichen Lehrkraft Frau Huth sehr dankbar

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