Die Stadtmacher

Die Stadtmacher

In der Projektwoche am Gymnasium Petershagen widmete sich ein außergewöhnliches Projekt der Thematik der regionalen Stadtplanung. In Zusammenarbeit mit der Bauverwaltung der Stadt Petershagen, dem kommunalen Planungsbüro Complan aus Bielefeld, dem Ortsbürgermeister sowie Vertretern der Kulturgemeinschaft machte sich eine zwölfköpfige Schülergruppe aus Jugendlichen der Jahrgangsstufen J8 und Q1 mit Inhalten und Methoden der Stadtplanung vertraut. Dies geschah am Beispiel der sogenannten Neuen Mitte von Petershagen, die von drei Schülergruppen in Theorie und Praxis geplant wurde. Die Jugendlichen schlüpften als temporäre Mitglieder der Bauverwaltung in die Rolle von Stadtplanern, um deren Arbeitsalltag zu erleben und einen Beitrag zur zukünftigen Gestaltung von Petershagen zu leisten. Das Vorhaben geht auf Ideen der Projektleiter Uwe Jacobsen und Dr. Andreas Marx zurück, die das Motto der Projektwoche, Identität, dafür nutzen wollten, Schule und Stadt einander näherzubringen.

Die Woche begann mit einer Einführung in die Grundlagen der Stadtentwicklung, bei der sich die Schüler mit Stadtplänen und Stadtentwicklungsmaßnahmen im Rahmen der Städtebauförderung auseinandersetzten. Dabei wurden wichtige Instrumente wie der Flächennutzungsplan und der Bebauungsplan vorgestellt. Der Gruppe standen in der Einführungsphase Frau Linek-Schmidt und Frau Gieselmann vom Büro der Complan Kommunalberatung aus Bielefeld und Herr Hassfeld vom städtischen Bauamt mit Rat und Tat zur Seite. Sie erzählten von ihrem Berufsalltag und zeigten auf, welche Faktoren bei Bauprojekten in Petershagen beachtet werden müssen. Das praktische Arbeiten erstreckte sich sowohl auf das Klassenzimmer als auch auf Außeneinsätze. Die Vielfalt der Aufgaben reichte von der Analyse von Stadtplänen bis hin zu Überlegungen, welche Faktoren berücksichtigt werden müssen, wenn jemand in Petershagen ein Haus bauen möchte.

Ein besonderer Schwerpunkt lag auf der Planung neuer Maßnahmen für das Stadtzentrum Neue Mitte. Hierbei setzten die Schüler eine Bürgerumfrage als Werkzeug ein. Klaus-Dieter Schade und Annette Schumann öffneten als Ortsbürgermeister und Vertreterin der Kulturgemeinschaft den Schülern die Türen, um in zahlreichen Gesprächen die Wünsche und Bedürfnisse der Bürger zu erfahren. Hier kam ein eigens für diesen Anlass entwickelter Fragebogen zum Einsatz. Er bildete die Grundlage für die Entwicklung von drei stadtplanerischen Entwürfen für die Neue Mitte von Petershagen, bei der die Schüler ihre kreativen Fähigkeiten unter Beweis stellten. 

Am Ende der ereignisreichen Woche präsentierten die Gruppen stolz ihre Ergebnisse in der Form von dreidimensionalen Projektskizzen und Erläuterungen. Die Präsentation ermöglichte nicht nur einen Einblick in die erworbenen Kenntnisse, sondern zeigte auch auf, wie die Jugendlichen aktiv zur Entwicklung ihrer Stadt beitragen können. Die Zusammenarbeit der Schule mit den verschiedenen Partnern setzte nicht nur Impulse für die Weiterentwicklung der Neuen Mitte von Petershagen, sondern ermöglichte den Jugendlichen auch einen vertieften Einblick in die komplexe Welt der Stadtplanung. Diese interdisziplinäre Erfahrung förderte das Verständnis für die Bedürfnisse der Gemeinschaft, stärkte das Engagement für die lokale Umgebung und integrierte junge Perspektiven in die Stadtplanung von morgen.

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